150 Paare feiern „Tag der Ehejubiläen“ mit Bischof Felix Genn in Münster

Ob sie sich vor 25 oder vor 65 Jahren das „Ja-Wort“ gegeben haben, Ehepaare aus dem Bistum Münster waren am 11. Juni zum „Tag der Ehejubiläen“ nach Münster eingeladen. Es war ein Tag im Zeichen des Dankes, aber auch des Erinnerns, Lachens und Nachdenkens. Nach einem Gottesdienst im St.-Paulus-Dom mit Bischof Dr. Felix Genn konnten die rund 150 angemeldeten Paare am Nachmittag aus verschiedenen Programmpunkten wählen. Der Tag endete mit einer gemeinsamen Abschlussandacht im Dom.

Nach dem Gottesdienst spendeten Bischof Dr. Felix Genn und Mitglieder des Domkapitels den Paaren einzeln den Segen.

© Bistum Münster

Bischof Genn, der den Paaren herzlich zu ihrem Jubiläum gratulierte, ging in seiner Predigt auf das „Ja“ ein, das bei einem Eheversprechen eine weit tiefere Bedeutung habe als eine oft im Alltag gebrauchte Zustimmung. Das „Ja“ in der Ehe bedeute, dass der Partner innerlich angenommen werde. Gott habe bereits zu jedem Menschen sein „Ja“ gegeben, dieser Annahme durch Gott würden Ehepaare ihre Zustimmung geben. „Die beiden kleinen Buchstaben haben viele Jahrzehnte Ihres Lebens ausgefüllt“, wandte sich Genn an die Jubelpaare – darunter drei, die bereits seit 65 Jahren verheiratet sind sowie 62, die in diesem Jahr ihre Goldhochzeit gefeiert haben. Vieles sei in diesen Jahren geschehen, sagte der Bischof, die Paare hätten durchgehalten und zueinander gestanden, auch wenn das manchmal zu einer Herausforderung oder Last geworden sein kann. Das „Ja“ gelte auch im Leid und bei schwerer Krankheit, „auch, wenn nur noch dunkle Wolken am Himmel zu sehen sind“, erklärte Genn.

Dabei schlug er den Bogen zu Maria. „Was wäre gewesen, wenn Maria in der Begegnung mit dem Engel nicht ,ja‘ gesagt hätte?“, fragte er. Die Zustimmung der Gottesmutter habe Bedeutung für die gesamte Geschichte der Menschheit erlangt. Jesus schließlich sei das „Ja“ Gottes in Person geworden, bis zum letzten Extrem in Kreuz, Tod und Grab. So könne Jesus von denen, die ihm folgen erwarten, dass sie „Menschen des ,Ja‘ sind“, betonte der Bischof und wandte sich nochmals an die Ehepaare: „Sie verwirklichen das. Deshalb ist die Ehe ein Sakrament, weil sie ein äußeres Zeichen für das ist, was die innere Wirklichkeit der Verbindung von Gott und Mensch in Jesus Christus darstellt. Das bilden Sie ab.“ Indem die Paare das Sakrament der Ehe leben und vollziehen, sei es eine Kraftquelle, weil es Bezug nimmt auf Gott, der zu ihnen „Ja“ gesagt hat.

Zum Ende des Gottesdienstes, der musikalisch gestaltet wurde von Domorganist Thomas Schmitz sowie dem Knabenchor Kevelaer unter Leitung von Sebastian Piel, bestand die Möglichkeit zur Einzelpaarsegnung. Der Tag der Ehejubiläen konnte aufgrund der Pandemie zwei Jahre nicht gefeiert werden. Ein weiterer Termin ist am Samstag, 8. Oktober, Informationen gibt es beim Bistum Münster​​​​​​​.

Christian Breuer