© Michael Richter

160 Gäste nahmen am Start der Imagekampagne im Kreisdekanat teil

, Kreisdekanat Recklinghausen

Ein neues Logo, ein zugehöriger Slogan und eine unerwartet selbstironische Plakatkampagne für die katholische Kirche im Bistum Münster: Um dies kennen zu lernen, waren rund 160 kirchliche Haupt- und Ehrenamtliche aus dem gesamten Kreisdekanat Recklinghausen von Hochlarmark bis Sythen, von Kirchhellen und Holsterhausen bis Datteln am Sonntagnachmittag (30. September) in die Maschinenhalle Süd der Zeche Ewald in Herten gekommen. Angesichts der in den Tagen zuvor bekannt gewordenen Zahlen und Fakten zum sexuellen Missbrauch durch katholische Geistliche in Deutschland begann das Treffen jedoch anders.

Wo Kirche drin ist, soll auch Kirche draufstehen

Weihbischof Rolf Lohmann berichtete zu Beginn von seinen Eindrücken von der Deutschen Bischofskonferenz, an deren Tagung in Fulda er teilgenommen hatte. Der Regionalbischof für den Niederrhein und Recklinghausen zeigte sich erschüttert. Er fragte: „Wie können wir heute Kirche sein?“ Es gebe viel aufzuarbeiten. Dazu brauche es auch Hilfe von außen. „Wir müssen auf der Seite all der Opfer stehen. Sie haben wir zu schützen und nicht unser System“, betonte Lohmann. Inzwischen gelte die unmissverständliche Regel: „Wo etwas nicht in Ordnung ist, werden notwendige Entscheidungen getroffen und klare Konsequenzen gezogen.“ Kreisdechant Jürgen Quante gab zu, dass es im Moment nicht einfach sei, „Kirche“ zu sein. Er forderte: „Wir können nicht so weitermachen wie bisher.“

Erst nach ausführenden und klarstellenden Worten ging es um die Imagekampagne – und damit vor allem um das Thema Beziehung. „Wo katholische Kirche drin ist, soll auch katholische Kirche draufstehen“ – das war ein Ergebnis der vor mehr als drei Jahren vom Bistum in Auftrag gegebenen Zufriedenheitsstudie. Ein neues Logo, das aus einem Kreuz besteht, dem der rechte Balken fehlt, und der Claim „Für dein Leben gern“ sollen mehr Verbindung schaffen und Identität stiften. „Das Kreuz mit seinen unterschiedlichen Rottönen macht für mich auch die Vielfalt unserer Kirche deutlich“, sagte Lohmann.

Von den teils provokanten, humorvollen und überzeichneten Fotos und Sprüchen der groß angelegten Plakataktion, die nun in den Städten und Gemeinden des Kreisdekanats Recklinghausen an vielen Stellen zu sehen sein werden, zeigten sich viele der Teilnehmenden aus dem Kreisdekanat Recklinghausen vor allem überrascht. Die Kampagne hat das Ziel, über die Vielfalt der Angebote der katholischen Kirche im Bistum zu informieren. Manche der selbstironischen Motive sorgten aber auch für Gesprächs- und Diskussionsbedarf. Nicht allen gefielen alle Plakate, doch unterm Strich gab es viel Zustimmung.

Und weil es dem Bistum darum geht, Beziehungen zu stärken, hatten die Ehren- und Hauptamtlichen nach der halbstündigen Präsentation bei strahlendem Sonnenschein hinter der Maschinenhalle ausreichend Zeit, bei Currywurst, Getränken und Livemusik Kontakte zu pflegen und ins Gespräch zu kommen.


Bildunterschriften:

  • Kreisdechant Jürgen Quante, Weihbischof Rolf Lohmann und Marc Gutzeit, Geschäftsführer des Kreisdekanats Recklinghausen, (von links) präsentierten die Imagekampagne des Bistums Münster auf der Zeche Ewald in Herten. Foto: Bischöfliche Pressestelle/Michaela Kiepe
  • Aufmerksam hörten die 160 Gäste in der Maschinenhalle Süd der Zeche Ewald zu, als Kreisdechant Jürgen Quante, Moderatorin Michaela Kiepe und Weihbischof Rolf Lohmann (von links) über das neue Logo sprachen. Foto: Kreisdekanat Recklinghausen/Michael Richter