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18-jährige Kleverin engagiert sich ehrenamtlich in Münster

, Kreisdekanat Kleve

Die Sonne scheint strahlend vom wolkenlosen Himmel auf den Domplatz in Münster. Die Temperaturen nähern sich schon am Vormittag der 25-Grad-Marke, Menschen wuseln vor dem Eingang zum St.-Paulus-Dom durcheinander. Trotz der Wärme versuchen Laura (18) und ihr Freund Marco (17), Schals an die Besucher zu verteilen – und sind damit erfolgreich. Wieder und wieder rasseln ein paar Münzen durch den Schlitz ihrer Spendendose, und ein weiterer Besucher des Katholikentags kleidet sich mit dem modischen Accessoire, das das Stadtbild in diesen Tagen prägt. Eine Frau kommt lachend auf sie zu: „Ach, es gibt noch Schals? Das ist ja schön, so einen möchte ich auch haben!“

Immer wieder kommen Gäste zu Laura, fragen nach dem Weg. Laura grinst: „Die wichtigsten Veranstaltungsorte kenne ich bereits, aber manchmal muss ich selber erstmal nachgucken.“ Denn die 18-Jährige kommt nicht aus Münster, sondern ist aus Kleve angereist, um beim Katholikentag ehrenamtlich zu helfen. „Die meisten Leute verstehen das und sind sehr freundlich, nur manchmal ärgert sich jemand, dass man nicht direkt alles weiß“, so hat sie es in den vergangenen Tagen erlebt. Zur Not können die ehrenamtlichen Helfer auf Teamleiter vor Ort zurückgreifen, die sich um die komplizierteren Fälle kümmern.

Beim Katholikentag zu helfen, das war schon seit einigen Jahren Lauras Traum. Davon kann sie auch nicht abhalten, dass sie mitten im Abitur steckt. Die Klausuren sind schon geschrieben, doch am Mittwoch steht die mündliche Prüfung in ihrem Kalender. „Ich wollte das hier in Münster unbedingt erleben“, sagt sie und fügt grinsend hinzu: „Außerdem mache ich mein mündliches Abitur in katholischer Religion. Hier beschäftige ich mich ja auch damit.“

Die ehrenamtlichen Helfer arbeiten in Münster in Schichten. So hat jeder die Möglichkeit, selbst Programmpunkte zu besuchen und das ganz besondere Flair der Großveranstaltung zu erleben. „Die Menschen sind einfach freundlich, manchmal kommt man mit Fremden einfach so ins Gespräch“, haben Marco und Laura erfahren. Auch unter den Helfern sei die Stimmung gut, wenn jemand eine eingeteilte Schicht nicht leisten kann, wird flexibel getauscht. Ebenso wechseln die Aufgaben: „Wir haben auch schon Zeitungen verteilt und haben bei großen Veranstaltungen die Einlasskontrolle übernommen“, berichtet die Kleverin. Doch, so viel Spaß die ehrenamtliche Arbeit auch macht – die Helfer freuen sich nach fünf Tagen wieder auf die niederrheinische Heimat. Auch, wenn dort die Abiturprüfung wartet.

Christian Breuer