20 Jahre Christlich-Islamischer Frauenkreis

, Stadtdekanat Münster

Über den Glauben sprechen, Gemeinsamkeiten suchen und Unterschiede verstehen: Seit 20 Jahren wird das im Christlich-Islamischen-Frauenkreis (CIFK) in Münster gelebt. „Verschieden glauben – gemeinsam leben“ lautete darum auch das Leitwort der Jubiläumsfeier am 10. Dezember.

Mit gemeinsamen Gebeten und einer Rückschau auf die vergangenen 20 Jahre begingen rund 20 Frauen das Jubiläum des CIFK in der Moschee in Münster.

© CIFK Münster

Etwa alle sechs Wochen treffen sich Frauen verschiedener christlichen Konfessionen und muslimische Frauen verschiedener Rechtsschulen, um über theologische Fragen zu diskutieren, an gemeinsamen Projekten zu arbeiten oder die münsterische Bevölkerung mit Informationsabenden für den interreligiösen Dialog zu sensibilisieren. „Der Kreis versteht sich bewusst als ein vom Glauben geprägter Kreis, in dem die Spiritualität der Einzelnen als gegenseitige Bereicherung wahrgenommen wird“, erklärt Gründungsmitglied Annethres Schweder. Die Frauen sind zwischen 30 und 85 Jahre alt, „das zeigt, dass wir nicht nur religionsübergreifend, sondern auch generationsübergreifend unterwegs sind“, fügt sie hinzu. 

Besonders in Zeiten starker Polemik würden die jahrzehntelangen, vertrauensvollen Beziehungen geschätzt: „Sie bestärken uns darin, den Weg des miteinander und nicht übereinander Redens zu suchen“, betont Annethres Schweder. Trotz aller Unterschiedlichkeit ermögliche es das gewachsene Vertrauen unter den Frauen, auch sensible Themen anzusprechen. So sei es selbstverständlich, dass bedeutende Feiertage mit einem christlichen und einem islamischen Gebet begangen würden. 

Das sei auch beim Treffen anlässlich des 20-jährigen Bestehens der Fall gewesen. Während das zehn- und 15-jährige Jubiläum in einer christlichen Kirche stattgefunden hat, waren die Mitglieder des CIFK in diesem Jahr in der DITIB-Zentralmoschee in Münster zu Gast. „Einige Frauen sind Mitglied dieses Moscheevereins, der von Beginn an ein zuverlässiger Gesprächspartner für den CIFK ist“, sagt Schweder. Mehrere schiitische Frauen fühlten sich zudem dem Imam Mahdi Zentrum verbunden. Mit dem beispielhaften Miteinander im CIFK möchten die Mitglieder dazu ermutigen, ebenfalls den interreligiösen Dialog zu suchen und somit zum Frieden in der Stadt und darüber hinaus beizutragen.