43 Religionslehrkräfte erhalten vorläufige kirchliche Unterrichtserlaubnis

, Bistum Münster

Wie sie selbst und andere im Innersten sind, vor allem mit Blick auf ihre künftige Aufgabe: Diese Überlegung hat am 12. Oktober für 43 Referendare und Referendarinnen im Mittelpunkt eines Gottesdienstes in der Münsteraner Petrikirche gestanden, in dessen Rahmen sie ihre Vorläufige Kirchliche Unterrichtserlaubnis (VKU) für den Vorbereitungsdienst erhielten.

Nötig ist die VKU, weil für den katholischen Religionsunterricht das Land Nordrhein-Westfalen und das jeweilige Bistum gleichermaßen verantwortlich sind. Religionslehrkräfte handeln im Namen beider Institutionen. Daher brauchen Referendarinnen und Referendare zusätzlich zum Studium der Katholischen Theologie die VKU. Nach dem Referendariat erhalten sie dann die Beauftragung für das Berufsleben als Religionslehrerkraft, die Missio canonica.

Die Heilige Messe unter dem Leitwort „Du bist“, die die Übergabe der von Bischof Dr. Felix Genn unterzeichneten VKU einrahmte, zelebrierte Pfarrer Thomas Laufmöller aus der Pfarrei St. Liudger, Münster. Er knüpfte in seiner Predigt an das Tagesevangelium an, in dem Jesus Christus seine Jünger fragt, für wen die Menschen im Allgemeinen und die Jünger im Speziellen ihn halten. In diesem Sinne fragte auch Laufmöller die angehenden Lehrerinnen und Lehrer nach ihren innersten Wünschen, Begabungen, Grenzen und Überzeugungen. „Wahrhaftigkeit war und ist immer wichtig“, betonte er. Die Kirche habe viel davon eingebüßt, was auch auf den Schultern der Referendare laste.

Das Christentum habe eine tröstliche, hoffnungsvolle, unfassbare Botschaft. Dass deren Weitergabe immer wieder an Grenzen stoße, müsse man ebenfalls in Wahrhaftigkeit anschauen und „trotzdem die Botschaft in Wort und Tat deutlich machen.“ „Der Glaube ist immer ein Fragen und Zweifeln“, sagte Laufmöller, „aber das ist eben auch Zeichen eines lebendigen Glaubens.

Bei dessen Vermittlung müsse zuerst der einzelne Mensch betrachtet werden. „Das Menschliche kommt vor der Theologie“, sagte der Prediger. Er legte den Referendaren ans Herz, auch ihren Schülerinnen und Schülern immer in Liebe zu begegnen, unabhängig davon, ob diese am Glauben zweifelten oder kein Interesse daran hätten.

Laufmöller verwies auf den Apostel Petrus. Sein Beispiel zeige, dass man den Weg zu Gott immer neu suchen müsse und dass vor allem das persönliche Zeugnis wichtig sei. Abschließend gab Laufmöller den künftigen Lehrkräften drei Empfehlungen mit auf den Weg: „Nicht alles muss vom Wort kommen – wertvoll ist oft auch das Schweigen und vor allem das Handeln aus einer inneren Haltung heraus. Bewahren Sie sich die Freude an der christlichen Botschaft und versuchen Sie, ein geistlicher Mensch zu sein, der sich immer neu an Jesus Christus festmacht.“

Anke Lucht

Bildunterschrift: Die Vorläufige Kirchliche Unterrichtserlaubnis nahmen die angehenden Religionslehrerinnen und -lehrer aus den Händen von Pfarrer Thomas Laufmöller entgegen.     Bild: Bischöfliche Pressestelle / Anke Lucht