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565 Friedenstauben schweben durch die Aula

, Kreisdekanat Coesfeld

Schulseelsorgerin Dr. Melanie Kolm schaut sich die 565 Friedenstauben an, die in den Fenstern der Schulaula der bischöflichen Marienschule in Dülmen hängen. Einige sind bunt bemalt, auf anderen ist nur etwas geschrieben, wieder andere ziert ein Peace-Symbol oder das Wort Frieden. So unterschiedlich die Schülerinnen und Schüler der Realschule sind, so unterschiedlich haben sie auch ihre Friedenstauben gestaltet.

Jede Klasse hatte Kolm in der Fastenzeit zu einem 30-minütigen Impuls eingeladen. „Ich habe mit den Schülerinnen und Schülern von der fünften bis zur zehnten Klasse über das Thema des Katholikentages ‚Suche Frieden‘ gesprochen und sie gefragt, was für sie Frieden bedeutet“, berichtet Kolm. Ihre Gedanken konnten die Kinder und Jugendlichen auf die Papiertauben schreiben oder sie bunt gestalten. „Ich habe einen Regenbogen auf meine Taube gemalt. Sie ist ein Zeichen des Friedens“, erklärt ein Zehntklässler und erinnert sich an die Geschichte der Arche Noah, die Kolm am Aschermittwoch im Schulgottesdienst vorgetragen hatte. „Ich wünsche mir, dass es allen Menschen auf der Welt gut geht“, fügt eine Mitschülerin hinzu. Einigen ist der Frieden in ihrem privaten Umfeld wichtig, andere schauen auf die ganze Welt. „Schon eine kleine Geste des Friedens kann etwas in Bewegung setzen“, hält Kolm fest. Botschaften vom Frieden seien eigentlich simpel, aber schwierig umzusetzen. Ihr ist es ein Anliegen, den Schülerinnen und Schülern Inspirationen aus der Bibel zu geben. So wie aus der Erzählung über Noah oder aus der Bergpredigt.

Das Thema Frieden beschäftigt die Schulgemeinschaft nicht erst seit der Fastenzeit. „Wir möchten die Schüler mit auf den Weg in Richtung Katholikentag zu nehmen“, sagt die Schulseelsorgerin. So sind in der letzten Monaten beispielsweise 20 Friedensverträge entstanden, die während der Großveranstaltung in Münster in einer Ausstellung ihren Platz finden werden. Zudem ist die Schule mit zwei Programmpunkten in Münster vertreten. Eine Gruppe aus Lehrern und Schülern plant auf dem Katholikentag einen „Escape Room“. „Die Schüler haben selbst Rätsel entwickelt. Im Moment bauen wir die Kulissen“, verrät Lehrer Henning Wobben den aktuellen Stand der Dinge. Unter dem Titel „Alles steht Kopf“ bietet die Schule zudem ein Labyrinth des Glaubens in Münster an. 

Der Höhepunkt für die Schülerinnen und Schüler der Marienschule ist sicherlich, wenn sich die gesamte Schulgemeinschaft mit Bussen am Freitag, 11. Mai, auf den Weg nach Münster macht, um mit vielen anderen Menschen zusammen den Frieden zu suchen.

Michaela Kiepe