74 Lehrkräfte dürfen jetzt katholische Religion unterrichten

, Bistum Münster

"Verkünder und Lehrer“ sollen sie sein, die 74 Religionslehrkräfte, die am 6. Juni im St.-Paulus-Dom Münster die Missio canonica beziehungsweise die unbefristete kirchliche Lehrerlaubnis erhalten haben. Zu diesem Anlass feierte Weihbischof Dr. Stefan Zekorn mit ihnen sowie ihren Familien und Freunden eine Heilige Messe. Sie stand unter dem biblischen Leitwort „Als Verkünder, Apostel und Lehrer bin ich eingesetzt“.

Die Missio canonica ist die bischöfliche Beauftragung, katholische Religion zu unterrichten. 63 Lehrkräfte erhielten sie an diesem Abend. Weitere elf Personen nahmen die unbefristete Kirchliche Unterrichtserlaubnis (KUE) entgegen. Sie haben das Fach Katholische Religion nachträglich in einem Zertifikatskurs studiert. 23 Lehrerinnen und Lehrer, die ebenfalls die Missio canonica erworben haben, konnten an dem Gottesdienst nicht teilnehmen, ebenso wie drei Lehrkräfte, die eine KUE bekommen.

Weihbischof Zekorn zelebrierte den Gottesdienst mit Geistlichem Rat Clemens Lübbers, Leiter der Abteilung Schulpastoral beim Bistum Münster. In die Predigt stieg Zekorn mit einem Gedicht ein. Dieses bringe Jesu Christi Botschaft „ins Wort, dass das Leben aus dem Glauben eigenen Reichtum hat und das Leben erst spannend macht.“ Auch für Unterricht und Religionsunterricht im Besonderen gelte: „Erst, wenn er mit dem Leben zu tun hat, ist er spannend; erst, wenn Religionsunterricht hilft, das Leben aus dem Glauben zu deuten, bedeutet er was.“

Mit Blick auf das Tagesevangelium nach Lukas erklärte der Weihbischof, Jesus fordere auf, das Leben nicht an Dinge zu hängen, die für viele das Leben ausmachen. „Jesus lädt ein, es nach seiner Logik zu gestalten: Wir gewinnen, wenn wir lassen“, sagte Zekorn. In einer Gesellschaft, die vordergründig alles habe, habe man eben nicht alles, „weil das, was wir haben, das Leben nicht erfüllt. Wir als Christen dürfen aber aus dem Beschenkt-Sein leben.“

Den frischgebackenen Religionslehrkräften stellt er in Aussicht, dass sie – bei allen Herausforderungen – einen „wirklich tollen Beruf“ hätten: „Er ist spannend, weil er Sie in die Spannungen der Gesellschaft stellt und weil unser Glaube spannend ist.“ Durch die Missio canonica würden die Lehrerinnen und Lehrer zu „Verkündern und Lehrern“ des Lebens in Jesus Christus. „Ich wünsche Ihnen, dass Sie das füllen können mit der Freude am Glauben und der Erkenntnis, dass Jesus Christus wirklich das Leben ist, und dass Sie den Schülerinnen und Schülern etwas vermitteln von der Freude, die Jesu alternative Lebensimpulse uns schenken“, gab der Weihbischof den Lehrkräften mit auf den Weg.

Vor der Verleihung der Missio canonica erklärten die Lehrerinnen und Lehrer ihre Bereitschaft, die christliche Botschaft durch ihr Leben zu bezeugen und den katholischen Glauben in Unterricht und Schule weiterzugeben. Nach der Heiligen Messe, die Organist Ulrich Grimpe und Trompeter Georg Potthoff musikalisch gestalteten, klang der Tag mit einem Empfang im Priesterseminar Borromaeum aus.

Text: Anke Lucht

Bilder: Bischöfliche Pressestelle / Anke Lucht