89 Religionslehrer erhalten bischöfliche Beauftragung

, Bistum Münster

Den Schülerinnen und Schülern Antworten geben, ihnen den christlichen Glauben und die Gemeinschaft der Kirche nahe bringen: Dieser Aufgabe stellen sich in diesem Jahr im Bistum Münster 89 neue Religionslehrerinnen und -lehrer. 62 von ihnen nahmen am 24. Mai im St.-Paulus-Dom in Münster ihre bischöfliche Beauftragung, die Missio canonica, beziehungsweise die unbefristete kirchliche Lehrerlaubnis entgegen. Zu diesem Anlass feierte der emeritierte Weihbischof Dieter Geerlings mit den Religionslehrern sowie ihren Familien und Freunden einen Gottesdienst.

„Wir sind schon Mensch und werden immer mehr Mensch.“ Von diesem Gedanken aus schlug Weihbischof Geerlings in seiner Predigt eine Brücke zum Religionsunterricht: „Jungen Menschen vermitteln, wie sehr wir schon Mensch sind und dass es zum Menschsein gehört, sich ein Leben lang weiterzuentwickeln und das Leben zu entdecken – das ist Ihre Missio, Ihr Auftrag für alle, die Sie begleiten.“ Neben den Texten des Glaubens und den Erfahrungen in der Kirche sei auch der Lehrer als authentische Person wichtig. Weihbischof Geerlings dankte den jungen Frauen und Männer, dass sie sich dieser Aufgabe „in einer nicht leichten Zeit der Kirche“ annähmen und sie mit ihrem Lehrauftrag verknüpften. Gemeinsam mit den Kindern und Jugendlichen, die sie unterrichteten, machten sie sich auf, Gottes Wort in der Welt erfahrbar zu machen.

Bereits am Nachmittag hatten sich die angehenden Religionslehrer mit dem Weihbischof über den „Zuspruch und Anspruch“ der Missio canonica ausgetauscht. Dr. Christian Schulte, Leiter der Abteilung Religionspädagogik, betonte dabei, dass sich der Anspruch an den Lehrer richte, der glaubwürdig Religionsunterricht erteilen müsse, seine Anfragen aber nicht verbergen dürfe. Der Zuspruch schließlich liege in der Vertrauenserklärung: „Die Kirche vertraut Ihnen, dass Sie verantwortlich vor Schülerinnen und Schülern, vor Eltern und Institutionen – aber auch vor Ihrem eigenen Gewissen – Religionsunterricht erteilen und Ihre persönliche Glaubensüberzeugung einbringen“, sagte Schulte. Die Kirche wiederum gebe die Zusage, die Lehrkräfte auf ihrem privaten und beruflichen Lebensweg zu unterstützen. „Nur Religionslehrerinnen und -lehrer, die angstfrei unterrichten, selbst Vertrauen erfahren und daher Vertrauen schenken, sind verlässliche Zeugen des Glaubens.“

Vor der Beauftragung erklärten die Lehrerinnen und Lehrer ihre Bereitschaft, die christliche Botschaft durch ihr Leben zu bezeugen und den katholischen Glauben in Unterricht und Schule weiterzugeben. Nach dem Gottesdienst, den Domorganist Thomas Schmitz musikalisch gestaltete, klang der Tag mit einem Empfang im Liudgerhaus aus.

Ann-Christin Ladermann

Der emeritierte Weihbischof Dieter Geerlings überreichte den Religionslehrern die Beauftragung.

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