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Abt Albert Dölken eröffnet die Wallfahrt in Kevelaer

Zum zweiten Mal unter den besonderen Bedingungen der Corona-Pandemie ist die Wallfahrtssaison im niederrheinischen Kevelaer am 1. Mai eröffnet worden. Albert Thomas Dölken, Abt des Prämonstratenserklosters in Duisburg-Hamborn, schlug vor Beginn des festlichen Gottesdienstes drei Mal symbolisch mit einem goldenen Hammer an das Pilgerportal der Marienbasilika. Dazu rief er den Satz „Öffnet die Tore unserem Erlöser Jesus Christus“ in den Sprachen Latein, Deutsch, Niederländisch und Englisch.

Aufgrund der coronabedingten Beschränkungen mussten in der Basilika viele Plätze frei bleiben, auch auf dem Kapellenplatz hatten sich nur wenige Zuschauer versammeln können. Wallfahrtsrektor Gregor Kauling sagte mit Blick auf die Beschränkungen: „Es ist wichtig, Türen zu öffnen und Raum zu geben in dieser Zeit der Einschränkungen. Das gibt Luft zum Atmen.“ Damit nahm er Bezug auf das diesjährige Wallfahrtsmotto „Atme in uns, Heiliger Geist“. Es sei eine Zeit, in der man in den offenen Kirchen Glaube und Hoffnung ebenso teilen dürfe wie Trauer und Schmerz, um Trost zu empfangen in einer Zeit der Enge, betonte Kauling.

In seiner Predigt sprach Abt Dölken über seine ganz persönlichen Erinnerungen an die Wallfahrt nach Kevelaer, die bis in die Kindheit reichen. Bei seinen zahlreichen Wallfahrten zum Gnadenbild der „Trösterin der Betrübten“, ob zu Fuß, mit dem Rad, per Bus oder Auto seien über Jahre Freundschaften gewachsen, die das Leben stützen. Mit der Öffnung der Pilgerpforte beginne „eine Heilige Zeit, die uns helfen soll, Christus einzulassen“, sagte Dölken. Er forderte die Pilger auf, sich ebenfalls zu öffnen, „für Gott und für andere Menschen“. Sich zu öffnen sei ein Schatz, den es zu bewahren und immer wieder neu zu entdecken gelte. „Wallfahrten“, blickte er Abt auf seine eigenen Erfahrungen zurück, „können Menschen verändern und etwas bewegen.“ Gerade Fußpilger würden auf dem Weg feststellen können, wie Gott in ihnen wirkt und dass er ihnen Menschen an die Seite stellt, die einen ermutigen, aufmuntern und nicht alleine lassen. Bei der Wallfahrt könne man merken, wie unterschiedlich die Menschen seien und dass sie einander dennoch brauchen. Nach dem Gottesdienst nutzte Abt Dölken, begleitet von Fahnenabordnungen verschiedener Kolpingfamilien, die Gelegenheit zu einem Gebet am Gnadenbild.

Dr. Rainer Killich, Generalsekretär der Wallfahrt, blickt zuversichtlich auf die neue Wallfahrtssaison. „Wir denken, dass sich die allgemeine Situation in Richtung der Sommerferien entspannt, das wird sich dann auch auf das Wallfahrtsgeschehen auswirken“, erklärte er im Vorfeld der Eröffnung der Wallfahrtszeit. Insbesondere für die Monate August und September hätten sich wieder größere Gruppen angemeldet – wie im vergangenen Jahr werde die Wallfahrtsleitung immer auf die jeweils geltenden Regeln und Maßnahmen zur Pandemiebekämpfung reagieren. Aktuell seien zwar keine Gruppenprozessionen möglich, die Kirchen seien aber offen, so dass Einzelpilger zu den Gottesdiensten kommen oder eine Kerze anzünden könnten. Dazu passte die Worte von Wallfahrtsrektor Kauling bei der Verabschiedung am 1. Mai: „Es kommt nicht auf die großen Zahlen an. Der einzelne Mensch ist wichtig, der Trost und Halt braucht.“

Dass Gruppen grundsätzlich auch jetzt eigene Pilgergottesdienste anmelden können, betonte Killich: „Alle Vorsichts- und Hygienemaßnahmen funktionieren.“ Die Anreise zu diesen Gottesdiensten müsse selbstverständlich entsprechend der geltenden Beschränkungen erfolgen. Alle Angebote der Wallfahrtssaison während und nach der Corona-Zeit, ins Internet übertragene Gottesdienste und weitere Informationen gibt es auf auf der Homepage der Wallfahrt.

Christian Breuer