Abt Clemens Norbert Schmeing verstorben

, Kreisdekanat Coesfeld

Einen Tag nach der Vollendung seines 88. Lebensjahres ist der ehemalige Abt der Benediktiner in Gerleve, Abt Clemens Norbert Schmeing, verstorben. 

Abt Clemens Schmeing

Abt Clemens Norbert Schmeing war 28 Jahre Abt in der Benediktinerabtei Gerleve. 

© Abtei Gerleve

Abt Clemens wurde als zweites von drei Kindern in Coesfeld am 28. April 1930 geboren. Schon als Kind besuchte er mit seiner Mutter häufig die Gottesdienste in der nahgelegenen Abtei Gerleve. Nach dem Abitur 1950 begann er in Münster Theologie zu studieren und trat ein Jahr später in Gerleve ein. Es folgte das Studium der Philosophie und Theologie und später die Promotion im Fach Moraltheologie. 

Am 8. September 1956 wurde er durch Weihbischof Heinrich Baaken zum Priester geweiht. Nach dem Studium wirkte er in Gerleve als Gastpater, Novizenmeister und seelsorglicher Begleiter für zahlreiche ratsuchende Menschen. Am 20. April 1971 wählte ihn die Kommunität zu ihrem dritten Abt. Die Abtweihe empfing er am 2. Mai.

In seine Amtszeit fielen wesentliche Veränderungen in der Liturgie und im Konventsalltag als Folge des Zweiten Vatikanischen Konzils. Das von Gerleve 1951 gegründete Priorat St. Ansgar in Nütschau führte er 1975 in die Selbständigkeit. Neben seiner Leitungsaufgabe als Abt war er in der Exerzitienseelsorge unter anderem für Ordensleute und Priester tätig. Vielen angehenden Diakonen, Priestern und Bischöfen hielt er vor dem Empfang ihrer Weihe geistliche Besinnungstage. Auch der Kontakt zu jungen Menschen – unter anderem in der Jugendbildungsstätte Haus St. Benedikt – war ihm bis ins hohe Alter ein Herzensanliegen. Seine Morgenandachten im Rundfunk wurden sehr geschätzt.

In der Leitung der Beuroner Kongregation engagierte sich Abt Clemens fast 25 Jahre lang bei Visitationen und Beratungen des Abtpräses. In vielen benediktinischen Konventen war er als Exerzitienleiter beliebt. Die schweren Phasen seiner Amtszeit hat Abt Clemens aus einer tiefen Glaubenshaltung bewältigt. Er beendete seinen Dienst als Abt am 20. Juni 1999. Von da an lebte er bis Dezember 2006 als Hausgeistlicher bei den Benediktinerinnen der Abtei St. Hildegard in Eibingen. Nach Gerleve zurückgekehrt, führte er ein mehr und mehr zurückgezogenes Leben, pflegte aber durch umfangreiche Korrespondenz und Telefonate seelsorgliche und freundschaftliche Kontakte.

Das Requiem wird am Samstag, 5. Mai, um 11.30 Uhr in der Abteikirche gefeiert. Anschließend geleiten die Benediktiner ihren Mitbruder zur letzten Ruhestätte auf dem Klosterfriedhof.