Reflektiert wurden zunächst die beiden vergangenen Jahre, in denen pandemiebedingt große Teile des gewohnten Programms ausfallen mussten und Gottesdienste oftmals nur mit reduzierter Teilnehmerzahl gefeiert werden konnten. Doch auch neue Angebote der seelsorglichen und caritativen Begleitung wurden erprobt und bei der Klausurtagung vorgestellt.
Im Mittelpunkt stand die Frage, wie sich die Seelsorge nach der Pandemie entwickeln wird. Sowohl Skepsis als auch Hoffnung zeigten sich im Austausch: Groß ist die Hoffnung, dass das Gemeindeleben nach der Zeit der Einschränkungen wieder wie gewohnt aufgenommen werden kann. Einige Verantwortliche befürchten jedoch, dass viele Mitglieder nicht mehr zurückkommen werden, auch deshalb, weil sie in der Zwischenzeit zu anderen Bewegungen gewechselt sind. Besonders stark, so beobachten die Seelsorgenden, sei die Anziehungskraft der Pfingstkirchen, eine weltweite und missionarische Bewegung, die stark auf die Bedürfnisse der Menschen aus Afrika eingehe, jedoch nicht deren Lebenswirklichkeiten und sozialen Bedürfnisse reflektiere, was in der Seelsorge für Katholiken anderer Muttersprache Standard ist.
Bei der Klausurtagung wurde zudem mit den Planungen für den 4. Katholikentag der Afrikaner in Nordrhein-Westfalen begonnen, der im September 2023 erstmals im Bistum Münster stattfinden wird. Das Leitwort lautet „Steht auf, ER ruft dich“ (Mk 10,49). Mit diesem Motto soll zum Aufbruch motiviert werden, unter anderem nach der Pandemie neue Wege zu gehen. Münsters Bischof Dr. Felix Genn hat sein Kommen zu diesem Katholikentag bereits zugesagt.
Regelmäßige Gottesdienste für die Gläubigen afrikanischer Herkunft finden im Bistum Münster unter der Leitung von Pfarrer Frankline Anyanwu aus Nigeria an jedem Sonntag um 11.30 Uhr in der St.-Pius-Kirche in Münster und um 14 Uhr in der Herz-Jesu-Kirche in Hamm statt.