„Alltagswege“ laden zur Auszeit ein

, Kreisdekanat Warendorf

Es ist der persönliche Kontakt, der den Menschen während der Corona-Pandemie am meisten fehlt. Das hat Pastoralreferent Christian Hinse seit seinem Dienstantritt in den vergangenen eineinhalb Jahren bei Gesprächen immer wieder erfahren. Was bewegt die Menschen? An den Antworten möchte er möglichst viele teilhaben lassen und hat eine corona-konforme Ausstellung konzipiert. Ab Sonntag, 20. Juni, bis in den Spätsommer hinein können Besucherinnen und Besucher in Herzfeld, Oestinghausen und Lippborg drei Alltagswege beschreiten. Die Fußwege werden von Schildern gesäumt, auf denen verschiedene Menschen aus unterschiedlichen Lebens- und Arbeitsbereichen von ihren Sorgen und Hoffnungen berichten.

Jeder Alltagsweg ist von einer Start und - wie hier - von einer Abschlusstafel eingerahmt.

© Christian Hinse

Hinse freut sich über die Resonanz und Beteiligung der Angefragten: „Mehr als 20 Personen erzählen von dem, was sie belastet, aber auch davon, was ihnen Hoffnung macht, und worauf sie am sehnlichsten warten“, gibt er einen Ausblick. Aus vielen Berufsgruppen seien Menschen vertreten, ältere und junge, stadtbekannte Persönlichkeiten, aber auch „Menschen wie Du und ich“, sagt der Pastoralreferent und ergänzt: „Sie stehen stellvertretend für uns alle und berichten von ihrer Sicht auf eine Zeit, wie es sie noch nicht gegeben hat.“ 

Hinse möchte damit einen Beitrag zur Kommunikation leisten. Die Besucher – egal ob sie den Alltagsweg bewusst gehen oder zufällig vorbeikommen – könnten im Vorbeigehen ganz verschiedene Menschen und ihre Geschichten wahrnehmen. „So bleiben wir zumindest ein kleines Stück indirekt im Gespräch miteinander.“

Die drei Alltagswege befinden sich in Herzfeld am Anton-Husemann-Weg (alter Kreuzweg), in Oestinghausen am Fußweg Richtung Lütgenbrockhausen an der Ahse entlang und in Lippborg am Fußweg Richtung Hultrop, hinter der Lippe-Fußgängerbrücke. 

Ann-Christin Ladermann