Anonyme Missbrauchsvorwürfe: Neue Erkenntnisse

, Bistum Münster

In einer Pressemitteilung vom 10. März hatte das Bistum Münster darüber informiert, dass in gleichlautenden Briefen an drei Pfarreien in der Diözese Vorwürfe des sexuellen Missbrauchs gegen einen verstorbenen Priester A. des Bistums Münster erhoben wurden. In der Pressemitteilung hieß es weiter: „Weder zu seinen Lebzeiten gab es Hinweise noch ergeben sich solche aus seiner Personalakte auf einen sexuellen Missbrauch.“

Diese Aussage entsprach dem damaligen Kenntnisstand des Bistums. Nach Erscheinen der Pressemitteilung haben sich zwischenzeitlich zwei weitere Personen über die Ansprechpartner des Bistums für die Verfahren bei Fällen sexuellem Missbrauch gemeldet. Sie berichten von sexuellem Missbrauch durch den verstorbenen Priester. 

Ein Betroffener möchte anonym bleiben und möchte nicht, dass über seinen „Fall“ berichtet wird. Der zweite Betroffene hat angegeben, den Missbrauch bereits im Jahr 1993 mitgeteilt zu haben. Zu diesem Zeitpunkt lebte der beschuldigte Priester A. noch. Hinweise auf diese Missbrauchsmitteilung finden sich in der Personalakte nicht.

Das Bistum wird auch diesen Sachverhalt einer externen Kommission zur Aufarbeitung der gesamten Vorgänge im Bistum zur Prüfung vorgelegen. Erste Gespräche zur Bildung dieser externen Kommission sind bereits geführt worden. Sollte es weitere Betroffene geben, bittet das Bistum diese weiterhin, sich bei den Ansprechpersonen für Verfahren bei Fällen sexuellen Missbrauchs zu melden. Kontakt: Bernadette Böcker-Kock: 0151-63404738; Bardo Schaffner: 0151-43816695. 

Dr. Stephan Kronenburg