Anspruch und Zuspruch

, Bistum Münster

Mit Begeisterung und Freude die Inhalte des Glaubens an junge Menschen weitergeben: Dazu hat Pfarrer Thomas Laufmöller 38 Referendarinnen und Referendare bei einem Gottesdienst in der Münsteraner Petrikirche ermutigt. Dort erhielten sie am 12. April ihre Vorläufige Kirchliche Unterrichtserlaubnis (VKU) für den Vorbereitungsdienst. Dieses Dokument berechtigt dazu, während des Referendariats katholische Religion zu unterrichten. Insgesamt wurde die VKU 46 Nachwuchslehrkräften zugesprochen, von denen jedoch einige verhindert waren.

Eine Referendarin bekommt die Vorläufige Kirchliche Unterrichtserlaubnis überreicht.

Die Vorläufige Kirchliche Unterrichtserlaubnis nahmen die angehenden Religionslehrerinnen und -lehrer aus den Händen von Barbara Bader entgegen.

© Bistum Münster

Nötig ist die VKU, weil für den katholischen Religionsunterricht das Land Nordrhein-Westfalen und das jeweilige Bistum gleichermaßen verantwortlich sind. Religionslehrkräfte handeln im Namen beider Institutionen. Daher brauchen Referendarinnen und Referendare zusätzlich zum Studium der Katholischen Theologie die VKU. Nach dem Referendariat erhalten sie dann die Beauftragung für das Berufsleben als Religionslehrerkraft, die Missio canonica.

Bei dem Gottesdienst unter dem Leitwort „Doch der Herr steht mir bei“, in die die Übergabe der von Bischof Dr. Felix Genn unterzeichneten VKU eingebettet war, ermutigte Pfarrer Laufmöller zur Wahrhaftigkeit im Klassenzimmer. „Die Schüler werden sie unterstützen, wenn sie merken, dass sie authentisch und mit wahrhaftiger Begeisterung ihren Glauben an sie weitergeben möchten“, sicherte Laufmöller, der selbst als Lehrer an der Bischöflichen Friedensschule in Münster tätig ist, den Referendaren zu. „Lebe Wahrhaftigkeit, lebe den Dialog des Glaubens“, forderte er auf. In der Unterrichtserlaubnis liege außerdem eine Botschaft Jesu: „Er traut dir zu, den Glauben weiterzugeben. Er stärkt dir den Rücken.“

In der heutigen Zeit sei es nicht immer leicht, Religion zu unterrichten. Immer wieder gebe es Fragen an die Struktur der Institution Kirche. „Doch die Fragen dürfen nicht so groß sein, dass sie die Freude am Glauben nehmen. Denn das ist das Entscheidende an der Begegnung mit den jungen Menschen“, verdeutlichte er. Den Referendaren wünschte Laufmöller in Anlehnung an eine Erzählung über den Propheten Jeremia „ein inneres Feuer, das Sie nie wieder loslässt; die Kraft Gottes, von der Sie spüren, dass sie Sie durch alle Höhen und Tiefen trägt“. 

Barbara Bader, stellvertretende Leiterin der Abteilung Religionspädagogik im Bistum Münster, hatte zuvor betont, dass die VKU mit einem Anspruch und einem Zuspruch verbunden sei. Der Anspruch richte sich sowohl an den Lehrer als authentische Person als auch an die Qualität seines Religionsunterrichts. Zuspruch, versicherte Bader den Referendaren, würden sie durch vielfältige Unterstützungsangebote seitens des Bistums erhalten: „Ich lade sie herzlich ein, diesen Zuspruch in Anspruch zu nehmen.“ Als Zeichen für diesen Zuspruch konnten sich die Referendare von Pfarrer Laufmöller segnen lassen. 

Ann-Christin Ladermann