Antonio Nicolosi und Maria Perri engagieren sich in italienischer Mission

, Bistum Münster

Die Madonna im Flur fällt sofort ins Auge. Antonio Nicolosi bemerkt den Blick: „Sie ist unsere Mama“, sagt er und bittet einzutreten. Maria, von den Katholiken als Gottesmutter verehrt, hat für den Italiener und seine Frau eine besondere Bedeutung: „Zu ihr dürfen wir unsere Sorgen bringen. Sie hilft uns.“ Maria Perri kann gleich mehrere Beispiele nennen, wo ihre Namenspatronin alles zum Guten gewendet hat. Der Glaube daran gibt dem Ehepaar Kraft – deshalb engagieren sie sich in der italienischen Gemeinde in Greven, Antonio Nicolosi ist Ansprechpartner vor Ort.

Maria Perri und Antonio Nicolosi engagieren sich in der italienischen Gemeinde in Greven.

© Bistum Münster

Zweimal im Monat treffen sich die Italiener zu einer Messe in ihrer Muttersprache in der Kapelle des Grevener Gertrudenstiftes. Mal kommen acht, mal 30. „Das ist immer unterschiedlich.“ Ganz so wie in den deutschen Pfarreien, ergänzt Nicolosi. 2006 ist er der Liebe wegen nach Greven gezogen. Vorher hatte der 66-Jährige in Braunschweig gelebt und bei Siemens gearbeitet. Jetzt ist er Rentner und hat Zeit: „Ich habe Pater Biju gesagt, wenn er mich braucht, bin ich da.“ Das ließ sich der zuständige Priester für die italienische Mission im Bistum Münster nicht zweimal sagen. Das Ehepaar singt im Chor, Maria Perri kümmert sich um die katechetische Arbeit mit den Kindern, und beide sind gerne dabei, wenn die Mission auf Reisen geht.Ein Abstecher nach Rom ist für den gebürtigen Sizilianer außerdem Pflicht, wenn das Ehepaar die Familien in Italien besucht...

Seine Nonna, die Großmutter, ist Nicolosis Vorbild in Glaubensdingen: „Sie ist jeden Tag in die Kirche gegangen.“ Die Erinnerungen an Kindertage zaubern dem Enkel, inzwischen selbst im Großvateralter, ein Lächeln ins Gesicht. Ja, die Nonna... Sie habe ihm das Beten beigebracht.

Wenn die kleine Kapelle in Greven voll ist, freut sich der Italiener. Er mag Menschen: „Ich habe gerne Kontakt zu anderen.“ Manchmal bleiben sie nach dem Gottesdienst noch ein bisschen zusammen. Die Frauen der italienischen Gemeinde in Greven treffen sich auch in der Woche schon mal zum spontanen Kaffeeklatsch.

An den Wochenenden, an denen keine Messe in Greven gefeiert wird, fahren Antonio Nicolosi und Maria Perri nach Münster. Auch bei großen Festen sind sie oft in der Mission. Beispielsweise zu Sankt Martin (11. November), wenn nach dem Gottesdienst noch Kastanien auf dem Grill geschmort, oder wenn am Dreikönigstag (6. Januar) Süßes und kleine Geschenke an die Kinder verteilt werden. Das Beisammensein mit seinen Landsleuten gibt dem Paar ein Gefühl von Vertrautheit, von Heimat. Obschon sich beide in Greven sehr wohl fühlen, wie sie am Ende ausdrücklich betonen: „Im Münsterland kann man gut katholisch sein.“

Gudrun Niewöhner