Arnsteiner Patres übernehmen Klosterfürbitte

, Stadtdekanat Münster

Von außen sticht das Wohnhaus der Arnsteiner Patres in Münster kaum ins Auge. Unscheinbar fügt sich das sogenannte Damianeum in die Häuserkette am Bohlweg, nahe der Innenstadt. 1980 wurde es als Studienhaus der Deutschen Provinz gegründet. Heute lebt dort eine kleine Kommunität der weltweiten „Ordensgemeinschaft von den Heiligsten Herzen Jesu und Mariens“, besser bekannt unter dem Namen Arnsteiner Patres.

Pater Andreas Bell und Pater Adalbert Mantubu.

Pater Alfred Bell und Pater Adalbert Mantubu (links) von den Arnsteiner Patres in Münster übernehmen im Juli die Klosterfürbitte.

© Bistum Münster

Pater Alfred Bell ist Provinzökonom und Mitarbeiter im Offizialat Münster, Pater Gabriel Simon war lange Professor für Philosophie und forscht nun über die Geschichte der Ordensgemeinschaft. Drei Tage in der Woche lebt außerdem Pater Adalbert Mantubu, Priester der Weltkirche aus dem Kongo, mit ihnen. Die restlichen Tage ist er in der Pfarrei Heilige Brüder Ewaldi in Laer eingesetzt. Das Gebet – gemeinsam oder jeder für sich – strukturiert den Tag der Patres. „Beim Morgengebet und auch bei der Vesper und der Eucharistiefeier bringen wir Anliegen vor Gott, die uns zugetragen werden“, erklärt Pater Bell. Im Monat Juli kommen weitere Anliegen hinzu: Dann übernehmen die Arnsteiner Patres die Klosterfürbitte des Internet-Seelsorge im Bistum Münster. 

Der Orden ist nach der ersten Gründung im Land, Kloster Arnstein an der Lahn, benannt. Im vergangenen Jahr mussten die Arnsteiner Patres das Kloster nach 99 Jahren verlassen. „Wie viele andere Orden auch, fehlt uns der Nachwuchs“, erklärt Pater Bell. Neben Münster gibt es Provinzen in Werne und Koblenz. Die Patres, die arbeiten können, wirken überwiegend in der Pfarrseelsorge, in der schulischen Erziehung und in der Seelsorge mit alten, kranken oder behinderten Menschen. 

Den Arnsteiner Patres in Münster ist der Kontakt zu den Menschen wichtig. Jährlich feiern sie ein Sommerfest in ihrem Garten, zu dem sie Freunde, Kollegen und Nachbarn einladen, darunter auch die syrische Familie mit kleinen Kindern, die vor einigen Monaten in die Wohnung über den Patres gezogen ist. „Wir haben Leben im Haus“, freut sich Pater Bell. Als große Bereicherung empfinden die drei Patres außerdem die regelmäßige Anwesenheit von Pilgerinnen und Pilgern. Das Gästezimmer im Keller mit eigenem Bad wird derzeit zwei bis dreimal pro Woche von Pilgern des Jakobswegs oder anderer Routen in Anspruch genommen. „Bei gemeinsamen Mahlzeiten tauschen wir uns aus: Die Pilger erfahren etwas über unsere Gemeinschaft und wir hören etwas über ihre Motivation und ihre Erlebnisse“, erklärt Bell. 

Das Leitwort der Arnsteiner Patres lautet „Die Liebe Gottes betrachten, leben und verkünden“. Pater Mantubu erklärt: „Wir wissen uns beauftragt, das Evangelium der Liebe Gottes zu verkünden.“ So wichtig das Leben in Gemeinschaft dafür sei, so sehr fühlten sich die Patres mit den Notleidenden und Armen, mit den Menschen am Rand der Gesellschaft verbunden. „Wir nehmen ihre Anliegen in unser Gebet auf“, sagt der afrikanische Ordensmann.

Wer den Arnsteiner Patres im Juli seine ganz persönliche Bitte anvertrauen möchte, kann das im Internet unter www.haus-der-seelsorge.de tun. Weitere Infos über die Ordensgemeinschaft gibt es im Internet unter www.arnsteiner-patres.de. 

Ann-Christin Ladermann