„Ask the bishop“ machte Station im Billerbecker Dom

, Kreisdekanat Coesfeld, Stadtdekanat Münster

Ask the bishop – Frage den Bischof. Diese Möglichkeit nutzten am Freitagabend, 5. Mai, Firmbewerberinnen und -bewerber in Billerbeck. Zum 125-jährigen Geburtstag des Doms hatte sich das Team der Jugendkirche Münster, das dieses Format seit einigen Jahren anbietet, auf den Weg in die Region gemacht. Mit dabei war Weihbischof Dr. Stefan Zekorn, der demnächst den Jugendlichen das Sakrament der Firmung spendet.

Der Moderator und der Weihbischof sitzen auf einer roten Couch.

Moderator Max Wenner vom Team der Jugendkirche Münster (links) leitete das Gespräch mit Weihbischof Dr. Stefan Zekorn.

© Bistum Münster

Passend zur Örtlichkeit stand der Abend, der musikalisch von der Projektband der Jugendkirche und Lukas Maschke an der Orgel gestaltet wurde, unter dem Motto „Lasst euch als lebendige Steine aufbauen“. 

Was die rund 50 Teilnehmenden mit dem Kirchenraum verbinden, konnten sie zu Beginn auf Steine schreiben. Worte wie Freiheit, Ruhe, Glauben, Musik, Frieden, Gemeinschaft, groß, Familie und Engel fielen ihnen ein. „Für mich ist es ein Raum, der Größe und Weite hat, in dem ich erahnen kann, was Gott ist und in dem ich ihm nah bin“, lautete die Antwort des Weihbischofs. Der Kirchenraum sei viel mehr als ein imposantes Gebäude. „Wie der Mörtel die dicken Sandsteine des Doms zusammenhält, sind wir Kirche, weil Christus uns als Gemeinschaft zusammenhält. Wir sind als lebendige Steine durch ihn verbunden. Er ist in unserer Mitte und macht das Leben reich“, betonte er. An diesem Abend erfuhren die Jugendlichen einiges über den Regionalbischof, der ihre Fragen offen beantwortete. Sei es zu seinem Traumberuf als Kind oder seiner Berufung zum Priester. „Als Kind wollte ich tatsächlich Astronaut werden. Die Raumfahrt hat mich fasziniert“, gab Zekorn lachend zu. Später habe er mit einem Physikstudium geliebäugelt, dann aber gemerkt, dass Gott für ihn immer wichtiger wurde. „Ich kann und darf mit ihm in Kontakt gehen und dann fühlen, dass er da ist. Ich muss nicht auf alles eine Antwort haben, aber ich weiß, er ist bei mir“, sagte der Weihbischof und nannte ein Beispiel. Wenn er seine Predigten vorbereite, was ihm nicht immer leicht falle, halte er manchmal einen Moment inne und bete. „Und fast immer entwickelt sich etwas. Der Heilige Geist ist wirklich da und hilft, wenn man ihn braucht“, habe er erfahren.

Aber auch Zekorn hatte Fragen an die Jugendlichen. Wie könne die Kirche für junge Menschen attraktiver gestaltet werden? „Der Glaube hat nur Bedeutung, wenn er etwas mit meinem Leben zu tun hat. Da müssen wir gemeinsame Wege finden“, sagte er. Es müssten Formen gefunden werden, wie Jugendliche gemeinsam Kirche leben können. „Deshalb sagt uns, was ihr möchtet“, rief er die Anwesenden auf. Ihm mache es große Freude mit ihnen über den Glauben zu sprechen. 

Zum Ende erlebten die Jugendlichen noch einen besonderen Moment von Weltkirche als der Erzbischof und Metropolit von Ivano-Frankivsk in der Westukraine, Dr. Volodymyr Vijtyshyn, und Bischofsvikar Dr. Mykhailo Klapkiv zu dem Gespräch hinzukamen. Sie berichteten den Jugendlichen, wie sich das Leben in ihrer Heimat zurzeit gestalte. „Wir sind 1.300 Kilometer von der Frontlinie entfernt. Aber in unserer Stadt, in der rund 300.000 Menschen leben, suchen 40.000 Binnenflüchtlinge Zuflucht. Als Kirche unterstützen wir sie und die Menschen in den Kriegsgebieten auf vielfältige Weise“, erläuterte Klapkiv. Der Alltag gehe weiter. Jedoch dürften die Ukrainer nur dort arbeiten oder zur Schule gehen, wo es Bunker gäbe. „Sobald der Alarm ertönt, gehen sie sofort in die Schutzräume“, informierte der Bischofsvikar. Nun seien sie gekommen, um Dank zu sagen für die Unterstützung, die sie durch die Menschen in Deutschland erführen. 

Michaela Kiepe 

Bischofsvikar Dr. Mykhailo Klapkiv, Erzbischof Dr. Volodymyr Vijtyshyn (von links) informierten über den Alltag in der Ukraine.

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