Zum Internationalen Soldatengottesdienst eingeladen hatte die Katholische Militärseelsorge. Der Leitende Militärdekan Monsignore Rainer Schnettker, Leiter des Katholischen Militärdekanats Köln, begrüßte britische, niederländische, französische, norwegische, amerikanische, italienische, spanische, griechische und deutsche Soldatinnen und Soldaten aller Ränge und Dienstgrade. Sie kamen von den Standorten Ahlen, Augustdorf, Eibergen (Niederlande), Gronau-Epe, Höxter, Kalkar, Münster, Ochtrup, Rheine, Selm-Bork, Sendenhorst, Straelen, Uedem, Unna, Warendorf, Wesel und Wulfen.
Mit Genn gestalteten den Gottesdienst Militärpfarrer Michael Bendel aus Mayen, Militärpfarrer Roman Fries aus Koblenz, Andreas Ullrich als ehemaliger Militärpfarrer in Münster, die Diakone Jean-Paul Thöni, niederländischer Militärseelsorger 1. DE/NDL Korps, und Robert Sicking, Mitarbeiter BwDepot Ochtrup, Militärpfarrerin Brigitte Bommarius vom evangelischen Militärpfarramt Münster und Militärseelsorger Konstantin Rhode aus Wesel. Messdiener waren Soldatinnen und Soldaten sowie Zivilangestellte aus dem Seelsorgebezirk Münster. Musikalisch gestalteten das Luftwaffenmusikkorps Münster und Domorganist Thomas Schmitz die Messfeier.
In seiner Predigt sagte Bischof Genn, der Begriff „Soldat“ löse zwiespältige Gefühle aus, weil er sehr oft mit Gewalt und der Möglichkeit des Tötens in Verbindung gebracht werde. Trotzdem stehe der Internationale Soldatengottesdiesnt im Zeichen der Botschaft des Friedens. Gerade in diesen Tagen erlebe man, dass Krieg nicht nur eine Möglichkeit, sondern an vielen Stellen der Werde grausame Realität sei. „An dieser Wirklichkeit des Bösen können wir nicht vorbeigehen“, sagte Genn, „sie ist Frucht eines Denkens, das vom Grundsatz bestimmt ist, dass man selbst und nicht der andere der Größte, Beste, Stärkste und Erste ist.“
Umso wichtiger sei es, den Auftrag der Soldaten vor dem Hintergrund des Evangeliums in den Blick zu nehmen. Er habe den Eindruck, dass die Bundeswehr von Anfang an von einem Konzept der inneren Führung geprägt worden sei, zu dem die christliche Botschaft von Frieden und Gerechtigkeit gut passe. In diesem Sinne vertraue er darauf, dass die Verantwortlichen alles tun, um falsche nationale und populistische Tendenzen in der Bundeswehr zurückzudrängen.
Anke Lucht
Bildunterschrift: Militärangehörige verschiedener Nationen und Dienstgrade beteten im St.-Paulus-Dom gemeinsam für den Frieden. Foto: Bischöfliche Pressestelle / Anke Lucht