Aus den Schulen für Gesundheits- und Pflegeberufe wird die Pflegeakademie

, Kreisdekanat Coesfeld

Wenn am 1. Januar 2020 die Reform der Pflegeberufe in Kraft tritt, und junge Menschen generalisiert zur Pflegefachfrau oder zum Pflegefachmann ausgebildet werden, sind der Caritasverband für den Kreis Coesfeld und die Christophorus-Kliniken GmbH gut gerüstet. Denn die Träger legen ihre beiden Schulen für Gesundheitsberufe beziehungsweise Pflegeberufe zusammen. Gemeinsam mit acht weiteren kirchlichen Trägern und rund 50 Kooperationspartnern geht die Pflegeakademie im Kreis Coesfeld „carecampus“ mit den Standorten Coesfeld und Dülmen an den Start.

Christian Germing (links) und Dr. Mark Lönnies präsentieren das neue Logo der Pflegeakademie, die carecampus heißt.

Christian Germing, Vorstand des Caritasverbands für den Kreis Coesfeld und Geschäftsführer der Schule für Pflegeberufe in Dülmen (links), und Dr. Mark Lönnies, Geschäftsführer der Christophorus-Kliniken und Geschäftsführer der Schule für Gesundheitsberufe in Coesfeld, präsentierten den Namen und das Logo der neuen Pflegeakademie.

© Bistum Münster

„In vielen Feldern fehlen uns heute Pflegekräfte. Es ist schwierig, geeignetes Personal zu finden. Deshalb begrüßen wir die Reform, die die Bundesregierung bereits 2017 verkündet hat“, erläutert Christian Germing, Vorstand des Caritasverbands für den Kreis Coesfeld und Geschäftsführer der Schule für Pflegeberufe in Dülmen. Große Schnittmengen und eine gemeinsame Basis verbänden ohnehin die unterschiedlichen Pflegeberufe. Egal ob im Krankenhaus, in der ambulanten oder stationären Altenpflege. „Künftig können Auszubildende im dritten Jahr den generalistischen Teil fortsetzen oder ihre Kenntnisse in der Altenpflege beziehungsweise in der Versorgung von Kindern und Jugendlichen vertiefen“, informiert er weiter. Und Dr. Mark Lönnies, Geschäftsführer der Christophorus-Kliniken und Geschäftsführer der Schule für Gesundheitsberufe in Coesfeld, fügt hinzu: „Diese Veränderung ist eine Chance, den Beruf attraktiver zu gestalten. Im Verlauf des Berufslebens gibt es vielleicht auch den Wunsch, in verschiedenen Bereichen zu arbeiten. Dem wird die neue generalistische Ausbildung gerecht.“

Jährlich absolvieren an den beiden Schulen rund 100 junge Menschen einen Teil ihrer Ausbildung. „Diese hohe Zahl möchten wir im Kreis Coesfeld gern beibehalten. Natürlich konkurrieren wir auf dem Markt mit anderen Trägern“, weiß Germing. Er hofft, dass sich junge Menschen nicht von dem vermeintlich schlechten Image des Pflegeberufs wie beispielsweise der Bezahlung abschrecken lassen. „Die Ausbildungsvergütung beträgt im ersten Jahr mehr als 1000 Euro brutto monatlich und ist im Vergleich sehr hoch. Als Fachkraft liegt das Anfangsbruttogehalt bei rund 2900 Euro“, erläutert Lönnies. Wochenenddienste und Schichtarbeit gehörten allerdings zum Berufsbild. „Viele sagen aber auch, dass es für sie eine Phase ihres Lebens ist ,und sie später in Bereiche wie beispielsweise die Tagespflege wechseln möchten, in denen es andere Anforderungen gebe“, berichtet er weiter.

Auf die Zukunft gerichtet ist nicht nur der Zusammenschluss der beiden Schulen, sondern auch der Umzug der Coesfelder Schule vom Standort Goxel in die Innenstadt. Zurzeit sind die Umbauarbeiten im ersten Stock des ehemaligen Postgebäude in vollem Gang. „Im Vergleich zum alten Standort verdoppeln wir unsere Fläche auf 1700 Quadratmeter. Unser Ziel ist es, künftig auch Fort- und Weiterbildungsangebote an diesem attraktiven Standort anzubieten“, erklärt Lönnies. Und Germing fügt hinzu: „Das drückt sich auch in unserer Bezeichnung ‚Pflegeakademie‘ aus.“ Der neue Name „carecampus“ spiegele ein umfassendes Verständnis von Pflege (care) ebenso wieder wie das Thema Ausbildung (campus). Das neue Logo, das von der Coesfelder Agentur Bruderherz entwickelt wurde, ließe viel Platz für Assoziationen. „Die beiden Bögen, die den Schriftzug einfassen, könnten behütende Hände sein oder beispielsweise auf das ‚C‘ des Kreises Coesfeld hinweisen“, erläutert er weiter. Zwar müssten noch einige Eckpunkte in der Zusammenlegung der beiden Schulen geklärt werden, aber sowohl Träger als auch Kooperationspartner gingen gut gerüstet in die Zukunft.

Michaela Kiepe