Austausch und Arbeit "auf Augenhöhe"

, Stadtdekanat Münster

An die Nervosität beim Bewerbungsgespräch kann Alexander Oldiges sich noch gut erinnern. „Nach dem Gespräch war ich immer noch aufgeregt, weil ich nicht wusste, ob ich das Richtige gesagt hatte oder voll am Thema vorbei war“, erinnert er sich. Offenbar traf Ersteres zu. Denn Oldiges bekam den Job: Seit dem 1. Februar arbeitet der 31-Jährige bei den Freiwilligen Sozialen Diensten (FSD) im Bistum Münster – gerne und aus Überzeugung. Deshalb ist er eines von 27 Gesichtern, mit deren Aussagen sich das Bistum unter dem Leitwort „Gott sei Dank für Dein Talent“ in den sozialen Netzwerken, auf Postkarten und in Fachzeitschriften als guter Arbeitgeber präsentiert.

Mit der Kirche im Allgemeinen und als Arbeitgeber im Besonderen hatte Oldiges schon Erfahrung. Nach einer „klassisch-katholischen Sozialisation“ mit Messdiener- und Gruppenleiterarbeit studierte er katholische Theologie und arbeitete dann bei den Freiwilligendiensten des Bistums Osnabrück. Diesem Arbeitsbereich ist er im Bistum Münster treu geblieben. In dessen Einrichtungen kümmern sich die FSD um Durchführung und Begleitung der Freiwilligen Sozialen Jahres und des Bundesfreiwilligendienstes.

Oldiges arbeitet hieran als Pädagoge im Jugendbereich des Bundesfreiwilligendienstes mit – für ihn ein Traumberuf. „Am meisten Freude machen mir Austausch und Begegnung mit Menschen. Das klingt banal, aber man trifft eben die unterschiedlichsten Charaktere, auf die man sich immer neu einstellen“, beschreibt er das Spannende seiner Tätigkeit. An dieser mag der Theologe außerdem den „seelsorglichen Ansatz“ und die Entfaltungsmöglichkeiten, weniger hingegen die Verwaltungstätigkeiten. Aber: „Das gehört nun mal dazu“, sagt er.

Alexander Oldiges, ein junger Mann mit braunen Haaren, kurzem Bart und Brille, steht links im Bild und unterhält sich mit einer Frau, von der nur der Hinterkopf mit den langen Haaren zu sehen ist. Im Hintergrund ist das Logo der Freiwilligendienste im Bistum Münster zu erkennen.

Austausch und Begegnung mit Menschen: Das schätzt Alexander Oldiges an seinem Beruf ganz besonders.

© Bistum Münster

Ob der Umgang mit Menschen oder die Bürokratie, Oldiges schätzt es, dass sein Arbeitgeber ihn für die verschiedenen Herausforderungen gut aufstellt. „Ich werde in nahezu allen Bereichen und mit allen Möglichkeiten in meiner Entwicklung unterstützt“, sagt er. So habe er jüngst eine Fortbildung zu den Schwerpunkten Rassismus und Antisemitismus absolviert.

Als unterstützend erlebt Oldiges auch sein unmittelbares Umfeld: „Wir sind hier alle ein bisschen mehr als Arbeitskollegen; dadurch, dass wir Freiwillige in Seminaren begleiten, lernen wir uns auf anderen Ebenen kennen.“ Auch mit den Vorgesetzen fühle er sich „auf Augenhöhe“. Lobend hebt er außerdem die flexiblen Arbeitszeiten hervor.

Dass trotz dieser Pluspunkte manche Menschen einem Arbeitsverhältnis bei der Kirche skeptisch gegenüber stehen, hat Oldiges selbst erfahren. „Ich versuche dann, zu erklären, wie die Kirche gegen Missstände arbeitet“, sagt er. Ihm selbst „macht es einfach Spaß, für eine Organisation zu arbeiten, die Gutes tut.“

In diesem Sinne hat er auch gern als Model an der Arbeitgeber-Kommunikation des Bistums teilgenommen. „Das Fotoshooting für die Plakate war sehr, sehr aufregend“, erinnert er sich, „aber es hat auch sehr, sehr viel Spaß gemacht, und es sind schöne Bilder entstanden.“ Mit diesen Bildern wird Alexander Oldiges ebenso wie 26 weitere Frauen und Männer künftig Gesicht zeigen – für die Kirche als Arbeitgeber.

Anke Lucht