Babysitter werden im Kreisdekanat Coesfeld nach einheitlichem Konzept ausgebildet

, Kreisdekanat Coesfeld

Wie halte ich ein Baby richtig? Welche Gefahren gibt es? Wie kann ich es beschäftigen? Worauf muss ich achten? Auf diese und viele weitere Fragen erhalten Jugendliche Antworten, wenn sie sich für einen Babysitterkurs in einer der fünf Familienbildungsstätten (FBS) im Kreisdekanat Coesfeld anmelden. Und da ist es egal, ob sie an dem Kurs in Coesfeld oder Dülmen, in Lüdinghausen, Selm oder Werne teilnehmen.

Diana Homoet hat eine Babypuppe auf dem Arm. Vor ihr liegen zwei weitere Puppen.

Zum Babysitterkurs von Diana Homoet gehören neben dem theoretischen Teil auch viele praktische Übungen zum Thema Säuglingspflege.

© Bistum Münster

„In allen Einrichtungen wird nun nach dem gleichen Konzept mit der gleichen Stundenzahl unterrichtet. Das war vorher anders“, erklärt Rendel Werthmöller, Leiterin der FBS in Dülmen, die gemeinsam mit vier weiteren Pädagoginnen aus den Eltern-Kind-Bereichen der Häuser daran gearbeitet hat. Zwar gab es in allen Einrichtungen des katholischen Bildungsforums Coesfeld, dem die Familienbildungsstätten angehören, entsprechende Kurse, jedoch mit unterschiedlichen Konzepten. „Jetzt sind alle gleich, egal in welchem Haus sich die Jugendlichen anmelden“, erklärt sie weiter. 

Den ersten Kurs nach dem neuen Konzept hat Diana Homoet in Coesfeld durchgeführt. Seit acht Jahren ist die gelernte Kinderkrankenschwester als Referentin in der FBS aktiv. Die gebürtige Rheinländerin liebt es, mit Menschen zusammenzuarbeiten. „Ich brauche die Interaktion und habe viel Freude daran, die Jugendlichen auszubilden, damit sie gute Babysitter werden“, sagt die 43-Jährige. Zumeist sind es Mädchen, die die Kurse in der FBS buchen. „Aber ich hatte auch schon mal Jungen dabei. Sie bringen eine andere Stimmung in den Kurs“, hat die zweifache Mutter beobachtet. 

Meistens findet das Angebot, das 15 Stunden umfasst und sich an Jugendliche ab 13 Jahre richtet, in den Ferien oder an einem Wochenende statt. „Die Motivation ist unterschiedlich. Manche engagieren sich schon als Babysitter, andere wollen es ausprobieren, einige haben jüngere Geschwister. Ihnen gemeinsam ist oft die Sorge, dass sie etwas falsch machen könnten“, berichtet Homoet, die ihre wichtigste Aufgabe darin sieht, die Teilnehmenden für unterschiedliche Tätigkeiten zu sensibilisieren. Die Themen reichen von Aufgaben und Pflichten gegenüber den Eltern über Entwicklungsstufen, Säuglingspflege, Beschäftigungsmöglichkeiten und Ernährung bis hin zu Gefahren und Erster Hilfe.  „Aber auch der Umgang mit dem Handy, das man während des Babysittens auch mal drei Stunden zur Seite legen sollte, und der Datenschutz werden angesprochen“, erklärt sie. Homoet gibt in ihren Kursen immer wieder Tipps aus dem Alltag und rät den Teilnehmerinnen, bei Problemen das offene Gespräch mit den Eltern des Babys zu suchen. „Nachtrituale sind zum Beispiel für die Eltern häufig ein großes Thema. Jede Familie hat andere Regeln. Und wenn die Jugendlichen zu Gast sind, müssen sie sich auch an die Regeln halten“, betont die Billerbeckerin.

Am Ende des Kurses möchte sie eine Teilnahmebescheinigung dann sicheren und gut ausgebildeten Babysittern überreichen. Dann können sie sich unter anderem auch in die Babysitterkartei der FBS aufnehmen lassen. „Diese wird von Eltern, die eine stundenweise Betreuung für ihre Kinder suchen, gut genutzt“, erklärt sie. 

Nach ihrem ersten Kurs ist Homoet von dem neuen Konzept des Kurses überzeugt. „Die Einheiten sind gut strukturiert sowie pädagogisch und zeitgemäß aufgearbeitet. Auch die Teilnehmerinnen fanden es gut“, gibt sie die positiven Rückmeldungen wieder. 

Weitere Informationen gibt es hier im Internet.

Michaela Kiepe