Biblisches Geschehen neu im „Fokus“

, Kreisdekanat Steinfurt

Die Gegenstände überraschen – weil sie gewöhnlich nicht in die Kirche gehören. Und doch passen sie zu den Ereignissen der Kar- und Ostertage. Genau diese Details wollen die Verantwortlichen aus der Rheiner Pfarrei St. Antonius in den „Fokus“ nehmen – und so Tradition und Moderne in Korrespondenz treten lassen. „Wir wollen den Kirchenbesuchern neue Zugangswege zum Raum, aber auch zum Inhalt dieser Tage ermöglichen, die mit Unterstützung von Licht nacherzählt werden“, beschreiben Pfarrer Jan Kröger und Pastoralreferent Christian Winnemöller das Ziel des Projektes. „Fokus – 4 Tage – 4 Installationen“ – so ist die Aktion überschrieben, die mit Beginn der Karwoche in der leer geräumten Basilika zu sehen und zu erleben ist.

Mit Licht und Alltagsgegenständen wollen die Verantwortlichen aus der Pfarrei St. Antonius die Kar- und Ostertage neu in den „Fokus“ nehmen.

Mit Licht und Alltagsgegenständen wollen die Verantwortlichen aus der Pfarrei St. Antonius die Kar- und Ostertage neu in den „Fokus“ nehmen.

© privat

An allen vier Tagen werden die Besucher auf unterschiedliche Weise mit hineingenommen in das biblische Geschehen. Ein roter Teppich und ein Thron erwarten die Besucher am Palmsonntag, 28. März. Teppich und Thron erinnern an den triumphalen Einzug Jesu in Jerusalem. Allzu viel möchte das Team im Vorfeld nicht verraten. Eingebettet in die Installationen wird die Liturgie des jeweiligen Tages.

Ähnlich symbolstark sind auch die folgenden Tage – fortgesetzt mit dem Gründonnerstag, 1. April. Ein gedeckter Tisch wird in der Basilika stehen... die Plätze werden durch Spots betont. Zudem wird ein Garten aufgebaut. An verschiedenen Stationen wird auch Bezug auf die anhaltende Corona-Pandemie hergestellt – beispielsweise durch ein Desinfektionsbecken, das zugleich an die Fußwaschung erinnert. Um 20 Uhr beginnt in dieser Kulisse die Feier vom letzten Abendmahl Jesu mit den zwölf Aposteln.

Nur durch einen schwarzen Tunnel kommen die Besucher am Karfreitag, 2. April, in die Kirche. In der Liturgie geht es um 15 Uhr um das Leiden und Sterben Jesu.

„Der Tod hat nicht das letzte Wort, aus Dunkelheit wird Licht.“ Das soll an Ostern unter anderem durch einen Lasertunnel symbolisiert werden. Um 21 Uhr wird am Karsamstag, 3. April, die Osternacht in der Basilika gefeiert.

Geöffnet ist die Kirche am Palmsonntag von 10 bis 20 Uhr, am Gründonnerstag von 15 bis 24 Uhr, am Karfreitag von 15 bis 22 Uhr und in der Osternacht wieder von 15 bis 24 Uhr.

Weil Kunst und Kultur in der Corona-Pandemie besonders leiden, gibt es im Laufe der Karwoche mehrere musikalische Andachten:

Von Montag, 29. März, bis Samstag, 3. April, gibt es um 12 Uhr eine Angelus-Musik. Das Ensemble „con variazone“ aus Münster spielt am Sonntag, 28. März, um 20 Uhr. „Bach meets Jazz“ – so hat Kantor Andreas Wermeling die Andacht am Montag, 29. März, um 19 Uhr überschrieben. Die Musikgruppe „Mosaik“ gestaltet die Andacht am Dienstag, 30. März, ebenfalls um 19 Uhr. Am Mittwoch, 31. März, spielt Andreas Werming um 19 Uhr Orgelmusik von Liszt. Am Karfreitag, 2. April, spielt Ulrich Grimpe um 18 Uhr eine musikalische Andacht.

Um Interessierten die außergewöhnlichen Erfahrungen von Raum, Klang und Licht näher zu bringen, stehen so genannte Türöffnerinnen und Türöffner bereit, die die Besucher durch die Installation begleiten, mit ihnen über die Eindrücke ins Gespräch kommen und ihre eigene Deutung anbieten.

Sowohl die Gottesdienste als auch die Andachten werden gestreamt.

www.sankt-antonius-rheine.de

Gudrun Niewöhner