Bischof feiert heilige Messe am Gedenktag von Kardinal von Galen

, Bistum Münster

Gott bleibt inmitten der Dunkelheit bei den Menschen und behält für sie den Überblick: Mit dieser tröstenden Botschaft hat sich Münsters Bischof Dr. Felix Genn am 22. März an die Gläubigen gewandt. Genn feierte am Gedenktag seines Amtsvorgängers, des seligen Kardinals Clemens August Graf von Galen, im St.-Paulus-Dom Münster eine Heilige Messe.

Natürlich waren wegen der Maßnahmen gegen die Verbreitung des Corona-Virus keine Besucherinnen und Besucher anwesend. Die Messe wurde aber vom Bistum Münster online live übertragen.

Auf die Corona-Krise ging denn auch der Bischof in seiner Predigt ein. Derzeit führen die Verantwortlichen „auf Sicht“, da sie nur von Tag zu Tag planen könnten. „Auch wir selbst fahren auf Sicht, unsere Planungen sind über den Haufen geworfen, wir haben den Überblick verloren und wissen nicht, was das mit unserem Leben und unserer Gesellschaft macht“, sagte Genn.

Um Sicht und Licht gehen es auch in den biblischen Lesungen des Tages. „Gott sieht nicht nur das, was die Menschen sehen, er sieht tiefer, auf das Herz, und er sieht unser Herz auch in dieser Not“, erklärte Genn.

Weil Jesus Christus ihr Licht sei, könne es bei Christen keine „dunklen Ecken“ geben. „Wenn Christus etwas anleuchtet, wird es zu Licht werden“, sagte der Bischof und wünschte den Zuhörern, „dass Sie von dieser Wahrheit immer tiefer ergriffen werden.“

Das Tagesevangelium von der Heilung eines Blinden zeige: „Glaube hat man nicht auf einmal, Glaube ist ein Weg.“ Genn riet den Gläubigen, es zu machen wie der blinde Mann im Evangelium: „Dass wir in den Gesandten Gottes eintauchen, in den, der uns in der Gnade seines Angesichts sein lässt.“ Er wünsche allen, dass sie am Ende der aktuellen Entwicklung sehen: „Christus war auch da, inmitten dieses Wegs und inmitten der Finsterheiten.“

Genns abschließender Dank galt allen, die in der Zeit der Corona-Krise für andere Menschen arbeiten, in der Pflege ebenso wie bezüglich der Versorgung. Im Anschluss an die Heilige Messe besuchte der Bischof die Grabkapelle des Seligen Kardinals von Galen zu einem kurzen Gebet.

Anke Lucht