Bischof Felix Genn besucht italienische Mission am Niederrhein

, Bistum Münster, Kreisdekanat Wesel

Spontan brandet Applaus in der St.-Bonifatius-Kirche in Moers-Asberg auf. Bischof Dr. Felix Genn hat gerade die Gläubigen begrüßt, in fließendem Italienisch. Es sei, sagt der italieni-sche Seelsorger Don León Velez Granada, den alle nur Don León nennen, eine große Freude, gemeinsam mit dem Bischof einen Gottesdienst in der Muttersprache der Gläubigen feiern zu können.

Denn selbstverständlich ist das nicht, wenn Bischof Genn eine der 22 Missionen oder Gemeinden anderer Muttersprache im Bistum Münster besucht. In Moers aber wurde der gesamte Gottesdienst gemeinsam mit dem Bischof in der italienischen Sprache gefeiert. Ledig-lich bei der Predigt ließ Genn sich von einem Gemeindemitglied bei der Übersetzung helfen. Und das Evangelium wurde zunächst auf Italienisch und anschließend auf Deutsch verkündet. Das übernahm der emeritierte Weihbischof Dieter Geerlings, der die Besuche als Bischöfli-cher Beauftragter für Katholiken anderer Muttersprache begleitet.

Von links: Gisella Adam, Sekretärin der Mission, und Don León begrüßten in Moers Bischof Dr. Felix Genn, den emeritierten Weihbischof Dieter Geerlings und Franz-Thomas Sonka.

Gisella Adam, Sekretärin der Mission, und Don León begrüßten in Moers Bischof Dr. Felix Genn, den emeritierten Weihbischof Dieter Geerlings und Franz-Thomas Sonka (von links)

© Bischöfliche Pressestelle / Christian Breuer

Die Italiener werden im Bistum von zwei Missionen seelsorglich begleitet: der Katholischen Italienischen Mission Niederrhein und Münster. Insgesamt gibt es elf Orte, an denen Gottes-dienste in italienischer Sprache gefeiert werden, vier davon von der Italienischen Mission Niederrhein: Goch, Kevelaer, Moers und Walsum. Gemeinsam mit Franz-Thomas Sonka vom Referat „Seelsorge für Katholiken anderer Muttersprache“ im Bistum Münster hatte Bischof Genn zunächst mit dem Seelsorgeteam und später noch mit weiteren Gläubigen der Mission gesprochen. Dabei ging es um die wirtschaftliche und politische Situation in Italien, aber auch um das Leben in Deutschland und die Herausforderungen, die es mit sich bringt. Und Erinnerungen wurden wach. „Sizilien ist sehr schön“, geriet der Bischof ins Schwärmen – und bekam lachend zugerufen: „Sardinien aber auch!“

Im Gottesdienst wandte sich Bischof Genn direkt an die Italiener: „Sie gehören zu uns wie alle anderen Menschen im Bistum und dürfen hier Ihre Heimat haben.“ Dennoch könnten sie ihrer italienischen Heimat verbunden bleiben und so ein „lebendiges Zeugnis für Europa“ abgeben. Die katholische Kirche sei „eine universelle Kirche, ohne Grenzen zu Fremden“, betonte der Bischof und machte klar: „Wir glauben alle an einen gemeinsamen Gott, der uns alle liebt.“ Das Bistum, versprach er, werde die Italienische Mission auch weiterhin unter-stützen, damit die Menschen in Deutschland eine kirchliche Heimat finden. „Ich danke Ihnen für Ihr Engagement, Ihre Hilfe und Ihr Gebet“, sagte Genn den Gläubigen.

Christian Breuer