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Bischof Genn feiert Mariä Himmelfahrt in Kevelaer

, Kreisdekanat Kleve

Zum Hochfest Mariä Himmelfahrt fanden am 19. August zahlreiche Pilger aus Deutschland und den Niederlanden den Weg in die Basilika am Kapellenplatz in Kevelaer. Unter ihnen war ein ganz besonderer Gast: Bischof Dr. Felix Genn war aus Münster angereist, um vor Ort mitzufeiern. „Ich habe gesehen, dass auch einige Pilger aus meiner Heimatgemeinde in Trier gekommen sind. Als ich ihre Fahne gesehen habe, habe ich mich sehr gefreut“, sage der Bischof, der 1976 in Trier zum Priester geweiht worden war. Doch auch die vielen anderen Pilger bewegten ihn sehr, betonte Genn: „Ich weiß mich aufgehoben in der großen Zahl der Betenden vor der Gnadenkapelle.“ 

Erfreut war auch Wallfahrtsrektor Gregor Kauling, der den Bischof zum feierlichen Gottesdienst in der Basilika begrüßte. Er betonte: „Maria war vor allem eine Mutter, genau wie viele andere auch. Sie ist keine abstrakte Idee.“ Das wurde auch in der Predigt des Bischofs deutlich, in der er das große Zeichen am Himmel zu Mariens Tod von verschiedenen Seiten beleuchtete: „In der Bibel ist von einem großen Zeichen die Rede, hier in Kevelaer ist es ein kleines Gnadenbild, das fast übersehen werden kann. Beides gehört aber fest zusammen und sorgt dafür, dass seit Jahrhunderten Pilger an diesen Ort kommen.“ 

Gerade in schlimmen Zeiten der Geschichte habe Maria Hoffnung gespendet und der Kirche ermöglicht, Stellung gegen menschenverachtende Diktaturen zu beziehen. „Papst Pius XII. verkündete 1950 die Himmelfahrt Mariens mit Leib und Seele. Das war gerade in der Zeit nach dem NS-Regime wichtig. Die Würde des Menschen wurde in den Konzentrationslagern mit Füßen getreten. In diese Situation hinein verkündete die Kirche ihren Glaubenssatz und zeigte damit, dass die Würde des Menschen nicht zerstört werden kann und dass wir von Gott geliebt, angeschaut und aufgenommen werden.“ Auch der Ausspruch Elisabeths im Lukas-Evangelium stiftet Hoffnung und Trost. Sie sagt zu Maria: „Du bist selig, weil du geglaubt hast.“ Bischof Genn erklärte: „Ein jeder von uns darf und kann diesen Satz auf sich beziehen, vielleicht als Gedanken für die Woche.“ Und dass Trost und Hoffnung auch aktuell dringend gebraucht werden, werde deutlich, wenn man an die Opfer des Brückeneinsturzes im italienischen Genua und die Betroffenen der Monsunkatastrophe in Indien denke. 

Im Anschluss an den Gottesdienst in der Basilika zog die gesamte Pilgergemeinschaft zu einem gemeinsamen Gebet vor die Gnadenkapelle und empfing schließlich an einem speziell für die Feierlichkeiten vor der Pilgerpforte der Basilika aufgebauten Altar den Päpstlichen Segen.

Julia Latzel