Genn warnte vor dem geistlichen Missbrauch, „dem anderen meine Entscheidung, die ich bei ihm für richtig halte, aufzuzwingen, statt ihm die Freiheit zu lassen.“ Damit wandte er sich gegen eine Aussage in dem Arbeitsdokument der Synode. Diese hatte von Jugendlichen während der geistlichen Begleitung „Folgsamkeit dem Lehrer gegenüber“ gefordert.
Zugleich ging der Bischof auf die Aussage des Dokuments ein, dass Jugendliche in der Jugendseelsorge die Hauptrolle spielen müssten. Er empfahl Jugendseelsorgern, durch „intensives Zuhören“ bei den Jugendlichen „die Wahrheit hervorzurufen, die bereits in ihnen lebt, um sie von dort zu einer inneren Umkehr weiter zu führen in die Nachfolge Christi.“
Aus seiner persönlichen Erfahrung in der Jugendseelsorge berichtete Genn von den Jugendkatechesen und den Jugendgebetsabenden, zu denen er in seinem Bistum regelmäßig einlädt. Diese fänden an Freitagabenden und an Sonntagen um 17 Uhr statt, da man die Erfahrung gemacht habe, dass bei Jugendlichen vor allem der Sonntagstermin wenig durch Freizeitaktivitäten belegt sei.
Anke Lucht