Bischof wirbt für Festjahr zu 1.700 Jahren jüdischen Lebens in Deutschland

, Bistum Münster

Mit der ökumenischen Kampagne „#beziehungsweise: jüdisch und christlich – näher als du denkst“ wollen die Evangelische Kirche in Deutschland und die Deutsche Bischofskonferenz 2021 das Festjahr zu 1.700 Jahren jüdischen Lebens in Deutschland unter-stützen. In einem Schreiben an die Kirchengemeinden im Bistum Münster wirbt Bischof Dr. Felix Genn dafür, diese Kampagne mitzutragen und auf das Festjahr aufmerksam zu machen.

In dem am 22. Januar versandten Brief verweist der Bischof auf die im Judentum liegenden Wurzeln des Christentums, die sich auch in den christlichen Festen ausdrückten. Die Kampagne zeige das auf zwölf Plakaten zur engen Verbindung jüdischer und christlicher Festkultur.

Mit dem Stichwort „beziehungsweise“ solle der Blick auf die aktuell gelebte jüdische Praxis in ihrer vielfältigen Ausprägung gelenkt werden. „Die Betonung der Nähe ist nur unter Wahrung der Würde der Differenz möglich“, schreibt der Bischof weiter, „so will die Kampagne auch anregen, die Bezugnahmen auf das Judentum in christlichen Kontexten kritisch zu hinterfragen, Vereinnahmungstendenzen zu erkennen und zu vermeiden.“

Genn weist des weiteren auf den wachsenden Antisemitismus in Deutschland hin, der sich in Übergriffen gegen jüdische Bürger, Hetze und Verschwörungsmythen in den sozialen Medien äußere. „In einer respektvollen Bezugnahme auf das Judentum, die zur positiven Auseinandersetzung mit der Vielfalt jüdischen Lebens in Deutschland anregt, will die Kampagne gezielt einen Beitrag zur Bekämpfung des Antisemitismus leisten“, schreibt der Bischof.

Abschließend verweist er auf eine Aussage von Papst Franziskus in dessen Apostolischem Schreiben Evangelii Gaudium: „Der Dialog und die Freundschaft mit den Kindern Israels gehören zum Leben der Jünger Jesu.“ Genn ermutigt, das Festjahr zu nutzen, um „uns in Dankbarkeit für das lebendige jüdische Leben in unserem Land dieser freundschaftlichen Beziehung neu bewusst zu werden.“

Die zwölf Plakate und weitere Infos zu der Kampagne finden sich auch auf unserer Internetseite des Bistums Münster. Wer keine Möglichkeit zum farbigen Ausdruck der Plakate hat, kann diese dort auch kostenlos in gedruckter Form bestellen.

Anke Lucht