Bistum bei Klima-Demos in Münster und Kleve

, Bistum Münster

Weltweit haben am 20. September Menschen für ein Umdenken in der Klima- und Umweltpolitik demonstriert. Unter den Demonstranten waren auch Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Bischöflichen Generalvikariats (BGV). Während der Kundgebung in Münster sprach Ulrich Jost-Blome von der Fachstelle Weltkirche im BGV vor mehr als 20.000 Zuhörern: „Wir fordern gemeinsam alle Väter und Mütter an den Schalthebeln der politischen und ökonomischen Macht auf: Handelt so, dass Ihr Euren Kindern und Enkelkindern noch in die Augen sehen könnt.“

In Kleve demonstrierte auch Weihbischof Lohmann für ein Umdenken in der Klima- und Umweltpolitik.

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Er und seine Kolleginnen und Kollegen beteiligten sich aus zwei Überzeugungen an der Großdemo für das Klima: „Es darf um Gottes Wille nicht sein, dass aufgrund kapitalistischer Lebens- und Wirtschaftsweise die grandiose Schöpfung zugrunde geht.“ Außerdem dürften nicht ausgerechnet „die armen Menschen in der globalen Peripherie unsere Zeche bezahlen müssen“. Der Klimawandel verstärke die globale Ungerechtigkeit, weil die in Armut lebenden Menschen in den Entwicklungsländern die Hauptleidtragenden seien. „Das darf so nicht weitergehen“, forderte Jost-Blome. 

In Kleve wandte sich Umweltbischof Rolf Lohmann, Weihbischof für die Region Niederrhein und Recklinghausen, an die vornehmlich jungen Klimaschützer: „Am Schutz des Klimas und damit der gesamten Schöpfung führt heute kein Weg mehr vorbei. Das ist euer Verdienst, liebe Schülerinnen und Schüler“, sagte er vor dem Demonstrationszug durch die Stadt. Mehrfach verwies er auf die Umwelt-Enzyklika „Laudato si“ von Papst Franziskus, die klar mache, dass es Zeit zum Handeln sei. Doch zeigte sich Lohmann selbstkritisch: „Wir in der Kirche müssen bekennen, dass auch wir noch zu wenig tun. Wir müssen konsequenter werden in der Umsetzung unserer eigenen Forderungen.“

Zudem machte er den Jugendlichen Mut: „Eure Stimme wird gehört“, betonte Lohmann mehrfach. Das hatte unmittelbar zuvor auch die ehemalige Bundesumweltministerin Barbara Hendricks (SPD) betont, die den Kreis Kleve für ihre Partei im Bundestag vertritt. Sie hatte im Jahr 2015 das Klimaschutzabkommen von Paris mit ausgehandelt, das sei „der wichtigste Moment“ in ihrem politischen Leben gewesen. „Nun muss es auch endlich umgesetzt werden“, sagte die Politikerin. „Ihr helft uns, die notwendigen Schritte zu gehen, auch gegen Widerstände“, ermutigte sie die Demonstranten.

Weihbischof Lohmann bekräftigte diese Aussage: „Die Politik und wir alle stehen vor einer gewaltigen Aufgabe, dafür brauchen wir die Unterstützung der Bevölkerung.“ In Anlehnung an Papst Franziskus wünschte er: „Tragen wir gemeinsam die Verantwortung für einander und für den ganzen Planeten.“ 

Christian Breuer / Ann-Christin Ladermann