Bistum Münster präsentiert sich als attraktiver Arbeitgeber

Die katholische Kirche im Bistum Münster ist ein attraktiver und vielfältiger Arbeitgeber. Mit verschiedenen Kommunikations-Maßnahmen möchte das Bistum dies in den kommenden Wochen – als erste deutsche Diözese in dieser Form – deutlich machen. Im Mittelpunkt stehen die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Indem sie ihre Gesichter zeigen und ihre Geschichten erzählen, bringen sie zum Ausdruck, dass sie gerne in Kitas, Verwaltung, Seelsorge, Schule, Bildungsarbeit und an vielen anderen Orten für die katholische Kirche tätig sind. „Gott sei Dank für Dein Talent!“ lautet der Claim, unter dem die Kommunikationsmaßnahmen stehen. Bischof Dr. Felix Genn hat die Arbeitgeber-Kommunikation des Bistums am 2. Oktober in Münster vorgestellt. Zugleich gab er den Startschuss für die neue Internet-Seite www.kirchentalente.de .

 

Vor einer Wand mit Fenstern stehen (von links): Felix Genn, Sabrina Friedrich, Diethelm Schaden und Simone Simons. Genn und Friedrich halten gemeinsam das Plakatmotiv, das Sabrina Friedrichs Gesicht neben einem strahlenden Kirchenfenster vor schwarzem Hintergrund abbildet. Darauf steht zu lesen: "Glaube braucht Räume und tatkräftige Bauingenieure (m/w/d)."

Sie präsentierten die Plakatmotive, die ein Baustein der Kommunikationsmaßnahmen sind (von links): Felix Genn, Sabrina Friedrich, Diethelm Schaden und Simone Simons.

© Bistum Münster
Das Plakatmotiv, das Sabrina Friedrichs Gesicht neben einem strahlenden Kirchenfenster vor schwarzem Hintergrund abbildet. Zwischen Gesicht und Fenster steht als Text "Glaube braucht Räume und tatkräftige Bauingenieure (m/w/d). Sie sind in einer starken Gemeinschaft gern für andere da? Sie suchen eine sinnvolle Aufgabe bei einem familienfreundlichen Arbeitgeber, die fair bezahlt wird und zusätzliche Sozialleistungen bietet? Dann bewerben Sie sich: www.kirchentalente.de" Unten links steht: "Sabrina F., Bauingenieurin, Bischöfliches Generalvikariat Münster". Unten rechts sieht man einen Schriftzug in Handschrift des Bischofs "Gott sei Dank für dein Talent" und das Logo des Bistums Münster.

So sehen die Plakate aus, auf denen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter Gesicht für das Bistum Münster als Arbeitgeber zeigen.

© Bistum Münster

Der Bischof unterstrich, dass die katholische Kirche im nordrhein-westfälischen Teil des Bistums Münster einer der größten Arbeitgeber sei. Mehr als 22.000 Frauen und Männer sind beim Bistum und den Kirchengemeinden beschäftigt, darunter alleine rund 8.300 Erzieherinnen und Erzieher in den katholischen Kindertageseinrichtungen. Hinzu kommen mehr als 75.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter bei der Caritas.

Bischof Genn dankte besonders den 27 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern, die im Zentrum der Kommunikationsmaßnahmen stehen. Sie brächten so zum Ausdruck, dass sie gerne bei der katholischen Kirche arbeiten, „weil sie ihre Arbeit in tollen Teams machen, weil sie ihre Aufgaben als sinnvoll erleben, weil sie fair bezahlt werden und weil sie Familie und Beruf gut unter einen Hut bringen können.“ All diese Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern seien von Kolleginnen und Kollegen für die Arbeitgeber-Kommunikation des Bistums vorgeschlagen und aus 160 Vorschlägen ausgewählt worden. Bischof Genn: „Natürlich gibt es – wie überall im Arbeitsleben wie im privaten Leben – auch bei uns auf der Arbeit Probleme und Auseinandersetzungen. Wo das der Fall ist, müssen wir Lösungen finden. Das ändert aber nichts daran, dass ich als Bischof von Münster voller Überzeugung sage: Ich bin stolz auf die kirchlichen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter im Bistum Münster. Jede einzelne Mitarbeiterin und jeder einzelne Mitarbeiter kann selbst stolz darauf sein, wie sie und er sich mit dem jeweiligen Talent engagiert.“

Der Bischof dankte allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern: „Ohne diese Menschen könnte ich meine Aufgabe als Bischof von Münster nicht wahrnehmen.“ Und er ermutigte, sich bei der Kirche zu bewerben: „Wagen Sie es! Bewerben Sie sich! So schlimm ist Kirche als Arbeitgeber nicht; vielleicht finden Sie hier sogar ihre berufliche Erfüllung.“ Er unterstrich, dass im Zentrum der Arbeitgeber-Kommunikation nicht das Thema Berufung stehe. Gleichwohl seien die seelsorglichen Berufe bewusst in die Arbeitgeber-Kommunikation aufgenommen worden. Bischof Genn: „Zum einen sind sie ein Alleinstellungsmerkmal von Kirche. Zum anderen ist schon im Vorfeld unserer Arbeitgeber-Kommunikation sehr deutlich geworden: Auch viele Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, die nicht unmittelbar in der Seelsorge arbeiten, sehen in ihrem Beruf deutlich mehr als einen ‚Job‘, fühlen sich berufen für das, was sie und mit welcher Haltung sie es tun. Fast immer tun sie es gerne im Dienst für andere Menschen. Das verbindet viele von uns.“

Der Personalchef des Bistums Münster Diethelm Schaden betonte, die  Arbeitgeber-Kommunikation des Bistums solle die Vielfalt der beruflichen Möglichkeiten deutlich machen. Zudem gehe es darum, Vorurteile und Unkenntnis, insbesondere im Blick auf das kirchliche Arbeitsrecht, auszuräumen. Diethelm Schaden: „Hinsichtlich der Loyalitätsobliegenheiten wird oft das Bild vermittelt, dass diese etwas besonders Kirchenspezifisches wäre. Tatsächlich gelten Loyalitätsobliegenheiten bei fast jedem Arbeitgeber, insbesondere bei Tendenzunternehmen. Viele gehen aber in ihrem Bild von der katholischen Kirche als Arbeitgeber davon aus, dass die kirchlichen Loyalitätsobliegenheiten besonders streng sind und in die Privatsphäre der Mitarbeiter eingreifen. Aber das stimmt heute so nicht mehr: Die Mitarbeiter der katholischen Kirche haben selbstverständlich dieselben Freiheiten und Einschränkungen wie die Mitarbeiter bei anderen Arbeitgebern.“ Ausnahmen gebe es vor allem bei seelsorglichen Berufen, bei Religionslehrern und bei Mitarbeitern in herausgehobenen Führungspositionen. Grundsätzlich gelte aber: „Wir schauen unseren Mitarbeitenden nicht in die Schlafzimmer.“

Im Blick auf die Attraktivität der katholischen Kirche als Arbeitgeber sprach der Personalchef von der „Attraktivität der drei F“: Familienfreundlichkeit, Fortbildung, Frauenförderung. Familienfreundlich sei die Kirche als Arbeitgeber, weil es hier etwa flexible Arbeitszeiten, Zeitwertkonten oder die Möglichkeit gebe, in kritischen Situationen kurzfristig Unterstützung bei der Kinderbetreuung oder der Pflege von Angehörigen zu bekommen. Auch Fortbildung werde groß geschrieben. So hätten alleine die Mitarbeiter des Generalvikariats im vergangenen Jahr an 260 Fortbildungsveranstaltungen teilgenommen. Und im Blick auf die Frauenförderung gäbe es heute etwa in der Bistumsverwaltung deutlich mehr als doppelt so viele Frauen in Leitungspositionen als noch vor fünf Jahren.

Als eines der „Gesichter“ der Arbeitgeber-Kommunikation machte Bauingenieurin Sabrina Friedrich deutlich, warum sie gerne beim Bistum arbeitet. Die 35-jährige Mutter eines zweijährigen Sohnes betonte insbesondere die Familienfreundlichkeit des kirchlichen Arbeitgebers: „Alles, was ich mir für den Wiedereinstieg nach der Elternzeit überlegt hatte, hat problemlos funktioniert. Ich glaube nicht, dass ich in der Freien Wirtschaft die Möglichkeit hätte, Beruf und Familie so gut in Einklang zu bringen.“ Positiv seien zudem ein sehr gutes Arbeitsklima und die Tatsache, dass ihr Beruf für sie mehr sei als einfach nur ein Job: „Für mich gibt es keine schönere Aufgabe als dazu beizutragen, den St.-Paulus-Dom als Ort des Glaubens und als historisches Wahrzeichen von Münster zu erhalten.“

Simone Simons, Geschäftsleiterin Strategie bei der Agentur Castenow, die das Bistum Münster seit drei Jahren im Prozess der Markenentwicklung und Markenetablierung begleitet, betonte die doppelte Zielsetzung der Arbeitgeber-Kommunikation des Bistums: „Es geht darum, Mitarbeiter zu binden und zu finden.“ In der praktischen visuellen Umsetzung würden die Mitarbeiter aufmerksamkeitsstark, markentypisch und authentisch gezeigt. Der  Claim „Gott sei Dank für Dein Talent“ bringe  die wertschätzende Haltung gegenüber den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern zum Ausdruck. Er  erscheine auf allen Medien in der Handschrift von Bischof Genn. Gezeigt würden echte Mitarbeiter und keine Models. Die Kommunikation werde in den kommenden Wochen auf unterschiedlichen Kanälen laufen, sagte Simons: Von Anzeigen in Fachzeitschriften und Sozialen Medien bis hin zu Postkarten, Veranstaltungen und der neuen Internetseite www.kirchentalente.de. Und einige Mitarbeiter würden auch in den sozialen Netzwerken als Influencer, sogenannte Sinnfluencer, aus ihrem Arbeitsalltag erzählen.

Dr. Stephan Kronenburg