Bistum Münster startet Zukunftsprojekt fürs Ehrenamt

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Freiwilliges Engagement stellt eine wichtige Säule in der Arbeit der katholischen Kirche dar. Deswegen hat das Bistum Münster jetzt einen Prozess angestoßen, bei dem Rahmenbedingungen für eine engagementfreundliche Kultur formuliert werden sollen.

„Es geht um eine Vergewisserung über das, was freiwilliges Engagement für die katholische Kirche heute bedeutet“, erläutert Münsters Generalvikar Dr. Klaus Winterkamp, der das Projekt initiiert hat. Das Bistum hat zwar bereits seit 2002 sogenannte „Leitlinien für das Ehrenamt“, aber dieses habe sich in den vergangenen Jahren stark verändert: Freiwillige wollten sich oft nicht mehr langfristig binden, sondern eher projektbezogen, mit einem absehbaren Ende, arbeiten. Auf diese Veränderungen müsse man reagieren. Respekt und Anerkennung für das freiwillige Engagement seien immens wichtig, denn: „ohne, dass sich Menschen auf ganz vielen Ebenen freiwillig engagieren, können wir Kirche nicht gestalten.“ Dabei sei die Übernahme eines Ehrenamts nicht nur ein Dienst an der Institution, sondern jede Form des Engagements diene der Botschaft Jesu Christi.

Fünf Themengruppen gehen nun im Rahmen des Zukunftsprojekts beispielsweise der Frage nach, wie eine engagementfreundliche Kultur aussehen kann oder welche Rahmenbedingungen es für die Ausbildung und Qualifizierung von ehrenamtlich Tätigen benötigt. „Eine Gruppe beschäftigt sich ganz aktuell damit, welche Lehren wir aus der Corona-Pandemie ziehen können“, erläutert Projektleiterin Friederike Bude vom Referat Engagementförderung des Bischöflichen Generalvikariats. Sie freut sich darüber, dass in den Themengruppen freiwillig Engagierte und hauptberuflich Mitarbeitende der Kirche zusammenarbeiten und ihre Erfahrungen offen und konstruktiv austauschen. „Wir wollen in diesen Prozess so viele Erfahrungen von beiden Seiten wie möglich einfließen lassen“, sagt sie. „Deswegen werden wir im Juni mehrere digitale Hearings veranstalten, bei denen sich möglichst viele, die in der Kirche mitarbeiten, egal ob hauptberuflich oder freiwillig engagiert, beteiligen können.“

Einer, der sich jetzt schon aktiv in den Prozess einbringt, ist Klaus Remke. Der 64-Jährige ist seit vier Jahren Vorsitzender des Pfarreirats von St. Mauritz in Münster und engagiert sich seit Langem im Beerdigungsdienst in seiner Pfarrei. Jüngeren Ehrenamtlichen rät er, sich nicht verheizen zu lassen: „Die Gefahr ist groß, dass man zu viel macht. Und wenn jemand nach einer bestimmten Zeit entscheidet, ein Ehrenamt nicht mehr ausüben zu wollen, dann muss sich diese Person nicht dafür entschuldigen müssen.“ Das gehöre für ihn zu einer engagementfreundlichen Kultur, für die er sich einsetzen wolle. „Mir ist wichtig, dass das Ehrenamt genauso geschätzt wird wie hauptberuflich Mitarbeitende“, erläutert er seine Motivation, beim Zukunftsprojekt mitzumachen. „Denn dann ist es einfacher, Menschen dazu zu bringen, sich zu engagieren.“

Weitere Informationen gibt es im Internet unter www.ehrenamt-bistum-muenster.de/zukunftsprojekt