"Bleiben wir auf der Suche"

, Bistum Münster

Es kann die Suche nach dem Schlüssel oder dem verlegten Portemonnaie sein oder aber die Suche nach den Antworten auf die großen Fragen des Lebens. „Auf der Suche sein“, damit haben sich am 17. August drei Lagergemeinschaften auf Ameland im Rahmen eines großen Open-Air-Gottesdienst beschäftigt. Weihbischof Rolf Lohmann feierte die Eucharistie bei strahlendem Sonnenschein zusammen mit dem Mädchenlager aus Ahlen und den Teilnehmerinnen und Teilnehmern aus den Lagern der Pfarreien Sevelen und Duisburg-Hochheide. Am 16. und 17. August hatte der Regionalbischof für den Niederrhein und das Kreisdekanat Recklinghausen die niederländische Insel besucht, auf der das „Katholische Ferienwerk Ameland“ jeden Sommer mehr als 5000 Kinder und Jugendliche des Bistums Münster die Teilnahme an einer katholischen Ferienfreizeit ermöglicht.

Im Rahmen des Gottesdienstes spendete Weihbischof Lohmann Maria Huber aus Drensteinfurt das Sakrament der Firmung.

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„Schön, dass ich heute hier bei Euch sein und einen Einblick in Euren Lageralltag bekommen darf“, begrüßte der Weihbischof die Mädchen und Jungen zu Beginn. „Wenn wir jetzt Gottesdienst feiern, geht es um das Leben, um das Hier und Jetzt und gleichzeitig um die Suche“, griff Lohmann den Liedtext „Alles ist neu“ von dem Sänger Bosse auf. Der Popsong war zuvor eingespielt worden und hatte die Teilnehmer auf das Thema der Messe eingestimmt. 

Bei der Predigt ließ der Weihbischof die Teilnehmer selbst aufzählen, wonach Menschen im Leben suchen können: „Gute Freunde“, „ein passender Job“, „die Liebe“ – viele Antworten fielen den Mädchen und Jungen auf diese Frage ein. Lohmann ergänzte die Beispiele um die Suche der Christen nach Gott: „Wir sind immer auch auf der Suche nach dem Gott, der uns das Leben geschenkt hat, der immer an unserer Seite ist und der uns als einzigartigen Menschen geschaffen hat“, erklärte er.

Wie diese Suche konkret aussehen kann, wurde anschließend auf eindrucksvolle Weise deutlich. Maria Huber, die in den ersten beiden Wochen den Sanitätsdienst der Malteser aus dem Bistum Münster auf Ameland unterstützt hat, empfing von Weihbischof Lohmann das Sakrament der Firmung. Die Entscheidung zu diesem Schritt fiel für die 24-Jährige, die in Drensteinfurt wohnt, erst vor wenigen Tagen – auf Ameland. „Ich beschäftige mich schon länger mit der Suche nach Gott“, berichtete sie. Während ihres Einsatzes auf der Insel habe sie einen vom Pastoralteam vorbereiteten Gottesdienst besucht. „Da hat es ‚Klick’ gemacht“, erzählte sie. 

Weihbischof Lohmann griff diesen Gedanken auf: „Mit ihrer Entscheidung zur Firmung bekennt Maria heute ganz bewusst: ‚Ich möchte meinen Weg mit Jesus gehen und mich von ihm bestärken lassen’.“ Diesen Wunsch gab er auch den Teilnehmern mit auf den Weg: „Lassen wir uns bestärken und bleiben wir auf der Suche.“ 

Als „ein starkes Zeichen des Glaubens“ bezeichnete der Weihbischof im Anschluss den Gottesdienst, der musikalisch vom Pastoralteam gestaltet worden war und immer wieder rhythmisches Klatschen und einheitliche Gesten bei den Liedern beinhaltete. Beeindruckt zeigte sich Lohmann von dem großen Engagement der Betreuer, der Küchenteams und der Malteser. „Hier wird deutlich, wie wichtig Jugendarbeit ist und wie groß die Verantwortung ist, die übernommen wird – eine echte Bereicherung für uns alle.“

Ann-Christin Ladermann

Beim Vater-Unser reichten sich die Teilnehmer einander die Hände und bildeten so auch äußerlich eine Gemeinschaft.

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