Büchereiteams arbeiten 2020 trotz Corona engagiert und kreativ

, Bistum Münster

Den vielen wegen der Corona-Pandemie nötigen Einschränkungen der Büchereiarbeit haben die haupt- und ehrenamtlichen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Katholischen Öffentlichen Büchereien (KÖB) im Bistum Münster im Jahr 2020 Engagement, Kreativität und Herzblut entgegengesetzt. Dieses Fazit zogen jetzt Aki Wantia, Leiterin der Fachstelle Büchereien im Bistum Münster, und ihre Kollegin Claudia Herbstmann. Sie stellten zum Welttag des Buches am 23. April die Jahresstatistik der KÖB für das vergangene Jahr vor.

Aki Wantia mit einem Buch in den Händen vor einem Bücherregal

Aki Wantia

© Bistum Münster

Natürlich, betonten die Fachfrauen, ließen sich die Zahlen nicht mit denen der Vorjahre vergleichen, denn Schließzeiten und andere coronabedingte Regelungen hätten die Arbeit in de KÖB massiv beeinflusst. So gebe es Büchereien, die seit Mitte März 2020 nicht mehr hätten öffnen dürfen.

Viele haben laut Fachstelle frühzeitig einen Lieferservice oder mit der kontaktlosen Ausleihe angefangen. Etliche haben über Social Media mit ihren Leserinnen und Lesern Kontakt gehalten. Manche haben virtuell vorgelesen oder, sofern dies zwischenzeitlich möglich war, Veranstaltungen mit Abstand angeboten. Beispiele für kreative Lösungen seinen der (Fahrrad-)Bringdienst unter anderem Geldern-Walbeck oder Heiden, die Fensterausleihe in zum Beispiel Greven-Reckenfeld oder Warendorf-Freckenhorst, „Medien to go“ in unter anderem Rosendahl-Holtwick oder Münster (Liebfrauen-Überwasser), die Gratis-Onleihe-Ausleihe für drei Monate in zum Beispiel Selm-Bork, der Buchflohmarkt in Wadersloh, die „Telefon-Seelsorge in Lüdinghausen-Seppenrade, wo das Team zu Beginn der Corona-Krise alle Kunden anrief, sich nach ihrem Wohlergehen erkundigte und einen Lieferservice anbot, oder der Lesespaziergang für Kinder in den Sommerferien in Metelen. Zusätzlich hätten sich die Verantwortlichen in allen Büchereien intensiv Gedanken gemacht, wie sie nach Möglichkeit die Bücherei unter Umsetzung von Hygienekonzepten öffnen könnten.

„Das Jahr war anstrengend und mit seinen immer wieder neuen Verordnungen und Regeln herausfordernd, gleichzeitig ungewöhnlich und kreativ“, sagen Wantia und Herbstmann, „aber es war auch geprägt von großem Enthusiasmus der zumeist ehrenamtlich Engagierten und einer Dankbarkeit der Lesenden.“ Vor diesem Hintergrund seien die 2020 erzielten Zahlen gar nicht mal so negativ zu bewerten.

Insgesamt wurden mehr als 3,6 Millionen Ausleihen getätigt (Vorjahr: 4,1 Millionen). 103.418 Entleiher nutzten das Angebot der Büchereien (Vorjahr: 141.385), und die KÖB führten immerhin noch mehr als 3.600 Veranstaltungen durch (Vorjahr: 10.844). Geleistet haben das 4.605 ehrenamtlich und 125 hauptamtlich Mitarbeitende (Vorjahr: 4.795 und 127).

Ihnen allen gilt der Dank von Aki Wantia. Sie sagt: „Es ist für uns als Fachstelle in dieser doch belastenden Zeit nicht selbstverständlich, dass sich die Mitarbeitenden mit so viel Herzblut engagieren. Das zeigt die hohe Identifikation mit der Büchereiarbeit vor Ort und nicht zuletzt mit den Leserinnen und Lesern.“

Anke Lucht