Christsein in der Einwanderungsgesellschaft

, Kreisdekanat Recklinghausen

Der jährliche ökumenische Martinsgottesdienst in Recklinghausen ist durch die markanten Predigerinnen und Prediger zu einem Zeitbarometer geworden. Was hat die christliche Botschaft zu den gesellschaftlichen Fragen zu sagen – darum geht es den Veranstaltern und den jeweiligen „Gastpredigern“.

Porträt von Wolfgang Thierse

In diesem Jahr spricht Wolfgang Thierse beim ökumenischen Martinsgottesdienst in Recklinghausen.

© Deutscher Bundestag

In diesem Jahr kommt am Sonntag, 11. November, mit dem ehemaligen Bundestagspräsidenten Wolfgang Thierse jemand, der das Ohr am Puls der Zeit hat und ein sehr nachdenklicher und reflektierender Zeitgenosse ist. Thierse ist ein profilierter Vertreter einer sozial gestalteten Gesellschaft. Durch das aktive Engagement in der Studentengemeinde geprägt, wurde der wissenschaftliche Mitarbeiter an der Akademie der Wissenschaften nach dem Fall der Mauer 1990 Mitglied der SPD.

Der Germanist und Kulturwissenschaftler gehörte viele Jahre der Grundwertekommission der Partei an. Im Bundestag prägte er als überparteilicher Bundestagspräsident mit ostdeutschem Hintergrund das Amt in neuer Weise und verschaffte sich in der Zeit der Parteispendenaffäre vielfaches Ansehen. Die Stärkung des demokratischen Bewusstseins – im Wissen, dass gelebte Demokratie nicht einfach ist – ist ihm durch all die Jahre politischen Engagements ein besonderes Anliegen. Gerade in der Situation der Zunahme rechtsradikaler Strömungen sucht er in der Zurückweisung das Gespräch mit den Andersdenkenden. Er ist ein politischer Mensch und Christ mit nachdenklichem Standpunkt.

Wolfgang Thierse, der auch die Ehrendoktorwürde der Universität Münster verliehen bekam, ist Mitglied im Zentralkomitee der deutschen Katholiken (ZDK) und besonders auch im jüdisch-christlichen Dialog engagiert.

Am Sonntag, 11. November, spricht er um 11.15 Uhr beim ökumenischen Martinsgottes-dienst in der Gustav-Adolf-Kirche (Herner Straße 4) in Recklinghausen zum Thema: „Christ-sein in der Einwanderungsgesellschaft“. Im Anschluss an den Gottesdienst laden Altstadtgemeinde, Diakonie, Caritas, Telefonseelsorge, Hospiz und Gastkirche herzlich zu Begegnung und Austausch im Gemeindefoyer der Gustav-Adolf-Kirche ein.