"Das Markenzeichen des Christentum ist, zu dienen"

, Bistum Münster

"Das ist das Markenzeichen des Christentums, zu dienen. Nur wer bereit ist zum Dienst, der kann Leitung wahrnehmen." Das hat der Bischof von Münster, Dr. Felix Genn, am Gründonnerstag, 29. März, bei der Feier des Abendmahlamtes im St.-Paulus-Dom in Münster betont.

In seiner Predigt nahm der Bischof die aktuelle politische Weltlage in den Blick, die von Unfrieden, Zerrissenheit, Unsicherheit, Terror, Gewalt, Kriegsgefahren und Unsicherheiten im Blick auf die führenden Politiker in vielen Ländern der Erde gekennzeichnet sei. In dieser Situation würden die Christen bekennen: "Die einzige Rettung und Erlösung der Welt liegt darin, wenn jeder diese Geste der Fußwaschung, von der das Evangelium heute erzählt, nachvollzieht: Der eine dem anderen dient, dem Beispiel folgt, das er (Jesus Christus) gegeben hat."

In diesem Zusammenhang dankte der Bischof den vielen Menschen, die sich im Bistum Münster seit langem bei der Vorbereitung des Deutschen Katholikentags engagieren, der vom 9. bis 13. Mai in Münster stattfinden wird. Diese Menschen eiferten dem Beispiel Jesu Christi nach, indem sie sich in den Dienst anderer stellten: "Für andere da zu sein; das besteht nicht einfach bloß darin, dass wir sprichwörtlich die Füße waschen - auch das geschieht an vielen Orten in der Pflege und in der Sorge um kranke und hilfsbedürftige Menschen. Füße zu waschen als der grundlegende Dienst, das hat viele Formen und Gesichter", sagte Bischof Genn.

Bischof Dr. Felix Genn

In Anlehnung an das Leitwort des Katholikentags "Suche Frieden" unterstrich der Bischof,  dass durch einen solchen Dienst Frieden und Versöhnung geschehe. Er kritisierte die deutschen Waffenexporte in Kriegsgebiete: "Auch wenn die Waffen, mit denen Krieg geführt wird, viel gewaltiger aussehen, die innere Kraft der Liebe bleibt stärker, weil sie die einzige Kraft ist, die die Welt im Innersten zusammenhalten kann. Die Waffen sind auch die Waffen, die durch die Türkei und andere Länder für den Krieg genutzt werden. Waffen, die wir verkaufen. Gewinnmaximierung durch Waffen hat aber nichts mit Christi dienender Liebe zu tun." Wichtig im Blick auf den Katholikentag sei, dass dieser nicht bloß ein äußerer Event bleibe, sondern, dass er mit seiner Botschaft Nachhaltigkeit entfalte und die Menschen wirklich ernst nähmen, was Christus für sie getan habe.


Abschließend ermutigte der Bischof die Gläubigen, die Anbetung zu pflegen: "Indem wir, ja indem wir anbeten, lernen wir, dass der Adel und die Größe unserer Liebe, unseres Christseins, im Dienen besteht."