Deutschland als Vorbild eines modernen Sozialstaates

, Bistum Münster

Die Menschen in Deutschland wissen, dass Zukunft vor allem mit Freiheit und nicht in staatlicher Knechtschaft zu gewinnen ist. „Und wir alle wissen, dass Freiheit nicht stabil sein wird ohne einen sozial gebändigten Kapitalismus. Beides geht zusammen, und zwar in der Idee eines Staates der sozialen Moderne“, sagt Christian Kullmann. Der Vorstandsvorsitzende von EVONIK Industries in Essen spricht am Mittwoch, 19. September, zum Abschluss der Veranstaltungsreihe DomGedanken um 18.30 Uhr im münsterischen St.-Paulus-Dom zum Thema „Für die freiheitlich-soziale Moderne. Verantwortungsethik als Schlüssel.“

Christian Kullmann

Christian Kullmann von EVONIK Industries spricht am Mittwoch, 19. September, zum Abschluss der Veranstaltungsreihe „DomGedanken“ um 18.30 Uhr im münsterischen St.-Paulus-Dom zum Thema „Für die freiheitlich-soziale Moderne“.

© EVONIK Industries

An sechs Abenden haben Persönlichkeiten aus Politik, Kirche, Kultur und Wirtschaft in den vergangenen Wochen unter dem Titel „Über Deutschland“ über Herausforderungen und Visionen referiert, Fragen beantwortet, Thesen aufgestellt.

Wenn es um die Idee eines Staates der sozialen Moderne geht, sieht Kullmann Deutschland als Vorbild: „Auf uns kommt es an, diese Europäische Union als Friedensprojekt zu erhalten, als gemeinsamen Lebens- und Wirtschaftsraum. Auf uns kommt es auch an, wenn es darum geht, die Werte hochzuhalten, die Europa einzigartig machen: Freiheit, Menschenwürde, Demokratie, Rechtsstaatlichkeit.“ 

Damit eine Verantwortungsethik gelingen kann, müssten sich Unternehmer der deutschen Wurzeln vergegenwärtigen. „Viele der geistigen Grundlagen für eine erfolgreiche Symbiose aus ethisch gutem und unternehmerisch erfolgreichem Handeln wurden in Deutschland gelegt“, betont Kullmann. Die Tradition des verantwortungsethischen Denkens manifestiere sich in den Prinzipien der sozialen Marktwirtschaft. 

Führungskräften komme dabei eine besondere Verantwortung zu, sieht sich der Vorstandsvorsitzende auch selbst in der Verantwortung. „Ich bin in einem katholischen Elternhaus aufgewachsen und habe mit auf den Weg bekommen: Bleibe anständig, allen deinen Mitmenschen gegenüber, gerade aber auch zu denen, die von dir abhängig sind.“ Diese Grundsätze sollten für jede Führungskraft gelten, sagt Kullmann. „In meinem Unternehmen streben wir genau das an: Jede Führungskraft soll leistungsorientiert und unternehmerisch agieren – jedoch immer verantwortungsbewusst und im Sinne eines fairen, wertschätzenden Miteinanders.“

Der Eintritt zu den DomGedanken ist frei. Im Anschluss lädt das Domkapitel als Veranstalter der Reihe zum Austausch mit dem Referenten ein. 
Die DomGedanken werden live im Internet übertragen. Interessierte können sie unter www.bistum-muenster.de, www.paulusdom.de, www.katholisch.de, www.kirche-und-leben.de sowie unter www.youtube.com/user/BistumMuenster/live verfolgen.

Ann-Christin Ladermann