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Die Finanzen von zwölf Pfarreien werden in Kevelaer verwaltet

Die Fenster sind noch staubig, das Geländer ist mit Plastikfolie geschützt, immer wieder dröhnt der Lärm einer Bohrmaschine durch die Räume – die Mitarbeiter in der neuen Zentralrendantur in Kevelaer lassen sich davon nicht stören. Eine Rendantur ist die Finanzverwaltung mehrerer Pfarreien – in Kevelaer laufen gar die finanziellen Fäden von den zwölf Pfarreien aus den Dekanaten Goch und Geldern zusammen.

Stephan Nellesen, seit dem 1. November Leiter der Zentralrendantur, umreißt die Aufgaben: „Wir kümmern uns um Personalfragen, egal ob es um die Einstellung von Küstern, Organisten oder Reinigungskräften geht, wir verwalten den Haushalt und die Finanzen der einzelnen Pfarreien, kümmern uns um den Bereich Bauen und Liegenschaften, wozu alle Pfarrhäuser, Kirchen und Mietobjekte der Kirche gehören. Zudem werden hier die 39 Kindertagesstätten der beiden Dekanate von A bis Z betreut.“

Der neue Standort der Rendantur sei „gut gewählt“, sagt der Gelderner Pfarrer Arndt Thielen. Und ergänzt augenzwinkernd: „Ich hätte mir natürlich gewünscht, dass die Rendantur nach Geldern kommt. Aber Kevelaer ist zentral in der Mitte der beiden Dekanate.“ Das ist nicht der einzige Standortvorteil. Das Gebäude an der Friedenstraße mit freiem Blick auf die Basilika ist ein Neubau, errichtet nach den modernsten Standards. Tageslicht-Lampen sorgen für eine angenehme Atmosphäre, es gibt einen großen Konferenzraum, alles wirkt hell und freundlich. Nellesen deutet im Konferenzraum an die Decke, aus der noch Kabel hängen: „Dort können wir einen Beamer anschließen, so sind künftig Schulungen möglich. Und vielleicht gibt es irgendwann ja auch Videokonferenzen mit anderen Rendanturen oder der Bistumsleitung in Münster.“

Bauleiter Jürgen Dahmen vom Architekturbüro Bousart zählt weitere Vorteile auf: „Für die Mitarbeiter gibt es eine Tiefgarage, selbstverständlich ist das Gebäude barrierefrei.“ Im Hinterhof wird es nicht nur Parkplätze für Mitarbeiter der Pfarrei St. Marien geben, sondern auch einen Unterstand für Fahrräder. Dort wird es zudem die Möglichkeit geben, Elektroräder aufzuladen.

In dem neuen Gebäude ist neben der Rendantur auch die Ehe-, Familien- und Lebensberatung (EFL) des Bistums Münster untergebracht. Zudem wurden sechs barrierefreie Wohnungen gebaut. Für das Projekt hat sich eine Bauherrengemeinschaft gebildet, bestehend aus dem neu gegründeten Verband der zwölf katholischen Pfarreien und drei Privatpersonen. Thielen betont: „Sollte die Zentralrendantur hier irgendwann keine Büros mehr benötigen, lassen sich die Räume mit wenig Aufwand in Mietwohnungen umbauen, die Nutzung ist also nicht auf einen reinen Bürobetrieb beschränkt.“ Doch diese Möglichkeit liegt, wenn überhaupt, in weiter Ferne. Zunächst wird die neue Zentralrendantur von Weihbischof Rolf Lohmann eingeweiht. Dazu kommt er am Mittwoch, 29. November, nach Kevelaer.

Bischöfliche Pressestelle/Christian Breuer