Die Katholischen Öffentlichen Büchereien verzeichnen mehr Ausleihen

, Bistum Münster

Mehr Mitarbeitende, mehr Nutzer, mehr Veranstaltungen und mehr Ausleihen. 2019 war für die Katholischen Öffentlichen Büchereien (KÖB) im Bistum Münster ein gutes Jahr. Die insgesamt 363 Büchereien in Pfarrheimen, Krankenhäusern und Heimen verzeichneten mehr als vier Millionen Ausleihen (4.196.887). Das sind gut 80.000 mehr als im Jahr zuvor. In den Einrichtungen, die insgesamt 1.682.598 Medien vom Buch übers Spiel bis hin zur Toniefigur vorhalten, engagieren sich 4922 zumeist ehrenamtliche Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter.

Internetseite bibload und davor ein I-Pad.

65 Büchereien im Bistum Münster sind Online-Verbünden wie beispielsweise bibload angeschlossen.

© Bistum Münster

Die engagierte Arbeit vor Ort unterstützt auch das Land Nordrhein-Westfalen. Es legte 2018 eine mehrjährige Projektförderung für kirchliche ehrenamtliche Büchereien auf. Im vergangenen Jahr profitierten davon 45 zumeist kleinere KÖB im nordrhein-westfälischen Teil des Bistums. Sie wurden mit insgesamt 65.000 Euro gefördert. Mit dem zusätzlichen Etat aktualisierten sie den Bestand und erfüllten Leserwünsche. Ebenso war es einigen Büchereien möglich, in die Ausleihe von so genannten Toniefiguren einzusteigen. Sie sind vor allem bei jungen Familien beliebt. Tonieboxen sind leicht zu bedienende Abspielgeräte. Auf sie werden die Figuren gesetzt, die über das W-Lan den Download der zugehörigen Geschichte oder Lieder anstoßen. Ist die Geschichte einmal angespielt, kann sie problemlos mit Hilfe der Figur jedes Mal und an jedem Ort ohne W-Lan-Verbindung erneut abgespielt werden.

Ein weiteres neues Angebot in einigen Büchereien ist die „Bibliothek der Dinge“. Ausgeliehen werden nützliche Dinge, die man in der Regel nur selten braucht wie beispielsweise einen Energiekostenmonitor, einen Konverter für Audiokassetten, eine Sofortbildkamera, einen E-Reader oder auch Backformen und Stempel zu allen möglichen Gelegenheiten.

10.844 Veranstaltungen (2018: 10.678) organisierten die Mitarbeitenden im vergangenen Jahr. Bistumsweit gibt es den Büchereiführerschein für Vorschulkinder und Bibliothekseinführungen für Schülerinnen und Schüler zumeist der Grundschulen. Darüber hinaus wird weiterhin in gemütlicher Atmosphäre vorgelesen, um Kinder beim Spracherwerb zu unterstützen und die Begeisterung fürs Lesen zu wecken.

Für Erwachsene gibt es neben Autorenlesungen und Buchausstellungen neue Formate wie die „Walking Bibliothek“, bei der an verschiedenen Orten thematisch passende Kurzlesungen stattfinden. Dazu kommen in das Gemeindeleben eingebettete Veranstaltungen wie Medienausstellungen zu christlichen Festen und Anlässen. „Die Büchereien wandeln sich also immer mehr von der reinen Ausleihstation zum Wohnzimmer der Gemeinde“, sagt Aki Bianca Wantia, Leiterin der Fachstelle Büchereien im Bischöflichen Generalvikariat.

In diese positive Entwicklung ist die Coronakrise eingebrochen: Seit dem 13. März sind alle KÖBs geschlossen. Deshalb erfährt die Ausleihe über das Internet derzeit den größten Andrang. Viele Büchereien bieten aktuell zeitlich begrenzte kostenfreie Ausweise an, um bisherigen Nicht-Lesern die digitalen Bücher, Hörbücher und Zeitschriften anbieten zu können. Im Bistum Münster sind 65 Büchereien der Onleihe angeschlossen und zwar in folgenden Verbünden: libell-e, bibload, lies-e und lisando. Bis zum ersten Öffnungstag, der von den Mitarbeitenden sehnlichst erwartet wird, bleiben die digitalen Angebote, um in der Krise bei den Menschen zu sein und Zugang zu Unterhaltungs- und Weiterbildungsmedien zu bieten.

Michaela Kiepe