Die Zeichen steh’n auf jetzt! – Chancen in der Veränderung sehen

, Bistum Münster

Themen gibt es viele, Meinungen noch mehr. Nicht immer werden sie sachlich vorgebracht und ausgetauscht. Und viel zu oft bestimmen Empörung, Negativität, Ich-Bezogenheit und gegenseitige Attacken die Diskussionen. „Die Montagsmeinung“, das Meinungsformat des Bistums Münster, soll hier ein anderes Zeichen setzen. Persönlichkeiten aus Gesellschaft und Kirche, die sich dem Bistum verbunden fühlen, setzen sich darin mit Themen auseinander, die für sie und andere relevant und aktuell sind. Die Autorinnen und Autoren lassen es aber nicht bei Klagen und Kritik. Sie haben vielmehr konstruktive Ideen und Lösungsansätze. Diese teilen sie mit uns an dieser Stelle alle 14 Tage montags.

Autorin der heutigen Montagsmeinung ist Simone Plagge. Sie ist Pastoralreferentin in der Pfarrei St. Lambertus Ochtrup und engagiert sich im Kreis Steinfurt für die Pastoralreferenten/innen und Pastoralassistenten/innen im Sprecherteam.

Simone Plagge

© Privat

Peter Maffay singt in seinem Song „Jetzt“ aus dem Jahr 2019 folgende Zeilen: „So viele Lieder über früher. So viele Storys über ,Was wäre, wenn?‘ Man hört es wieder und wieder. Wo sind die guten alten Zeiten hin?“ 

Viele Menschen trauern genau diesen alten Zeiten hinterher. Sie nehmen wahr, dass sich so viel in den letzten Jahren verändert hat. Es gibt sicherlich viele Dinge, an die auch ich gerne zurückdenke. Da ist als Beispiel meine ehrenamtliche Tätigkeit im Jugendverband mit allen Fahrten, Aktionen und Sitzungen, die damit zu tun haben. 

Diese Zeiten sind leider vorbei. Die Umstände sind heute andere als vor etwa zehn Jahren. Ich habe mich weiterentwickelt, der Umgang miteinander hat sich verändert, das eigene Umfeld hat sich verändert oder angepasst, und ganz klar: Die Welt hat sich verändert. 

Meiner Meinung nach braucht es Veränderungen im eigenen Leben und auch in der Welt. Alles entwickelt sich weiter. Doch VORSICHT, wenn jemand behauptet, zu wissen, was gut ist. In der Politik hören wir seit Wochen: „Es müssen dringend Veränderungen her. Wenn die Veränderung eintritt, dann kann es wieder wie früher werden – nämlich einfacher.“ 

In meinen Augen ist dies ein Trugschluss. Menschen wählen die AfD, weil diese die vermeintlichen einfachsten Lösungen hat. Jedoch wird über die Konsequenzen nicht weiter nachgedacht. „Das wird schon. Da kümmert sich jetzt endlich mal jemand um uns.“ Was aus so einer Einstellung wird, sehen wir gerade in den USA. Eine Demokratie wird augenscheinlich in eine Autokratie umgebaut. 

Dies ist eine Veränderung, die im negativen Sinne stattfindet – leider. Doch welcher positive Nutzen kann daraus gezogen werden? Vielleicht, dass Europa mehr zusammenrücken muss, denn nur zusammen sind wir stark. Das kann mir nun Angst machen, und ich kann mich verkriechen und so tun, als ob ich nichts davon wissen will. Oder: Ich kann in Veränderungen, die auch im kirchlichen Kontext stattfinden, etwas Positives sehen und mit der Zeit gehen. Es ist vielleicht für mich „unbequem“, birgt jedoch auch Chancen. Warum nicht mal groß und unkonventionell denken? Peter Maffay singt in seinem Lied „Jetzt“ weiter: „Die Zeichen steh'n auf jetzt. Was gestern war, das gilt nicht. Und morgen noch so weit weg. Nur der Moment ist wirklich. Die Zeichen steh'n auf jetzt.“ Was mich zu einem vielgesagten Satz führt: „Das war schon immer so!“. Ein Satz, der oft in meinem Umfeld fällt. Wandeln wir die Sätze „Das war schon immer so“ und „Früher war alles besser“ doch um in „Ich bin gespannt, was die Zukunft bringt“ und „Ich lebe gerne im Hier und Jetzt“ Bist du bereit, das Jetzt zu gestalten?

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