Diese Geldnoten haben ihren eigenen Wert

, Kreisdekanat Coesfeld

Gleich zwei 0-Euroscheine in zwei Monaten hat die Dülmener Initiative gott.net herausgebracht. Der ökumenische Verein erinnert zum einen an die Anfänge des christlichen Glaubens in Deutschland sowie an die friedliche Revolution 1989 in Leipzig. 

„Bonifatius – Missionar der Germanen“ lautet der Titel des Souvenirscheins, der den heiligen Bonifatius beim Fällen der Donar-Eiche zeigt. Im achten Jahrhundert berichtete Bonifatius auf seinen Missionsreisen den Menschen in den Gebieten im heutigen Hessen, Thüringen und Bayern von dem Gott, der die Menschen liebt und der ihnen die Angst vor den finsteren Mächten nehmen kann und will. In weiten Teilen Europas bestimmten zu diesem Zeitpunkt andere Götter das Leben der Menschen. Sie verehrten diese unter „heiligen“ Bäumen wie der Eiche, die dem Donar, dem „Blitz- und Donner-Gott“, geweiht war. Ihnen opferten die Menschen weiter. Da griff Bonifatius mit seinen Gefährten zur Axt. Sie fällten in der Nähe des Ortes Geismar in Hessen eine dieser mächtigen Donar-Eichen. Die Menschen waren starr vor Angst, doch nichts geschah. Donar sandte keine Blitze. Bonifatius hatte den Menschen gezeigt, dass man die alten Götter nicht fürchten muss. Später ließ er aus dem Holz der Eiche eine dem Apostel Petrus geweihte Kapelle bauen. Von da an prägte die Botschaft von Jesus Christus mehr und mehr alle Bereiche der Geschichte und das Leben der Menschen.

Ebenfalls neu ist der Schein mit dem Titel „Die friedliche Revolution 1989“. Die Geldnote zeigt die Nikolaikirche in Leipzig, das Porträt ihres damaligen Pfarrers Christian Führer sowie das Zitat des Volkskammerpräsidenten Horst Sindermann: „Wir waren auf alles vorbereitet, nur nicht auf Kerzen und Gebete.“ Schon lange vor der Wende hatten in der Nikolaikirche Entwicklungen begonnen, die dann im Herbst 1989 zur Wende führten. An die friedlichen Proteste erinnert die Initiative mit diesem Geldschein.

Im Lutherjahr 2017 erschien der erste Schein mit dem Reformations-Thema „Gottes Gnade gibt es umsonst“. In diesem Jahr brachte die Initiative bereits einen Schein heraus, der an die „Barmer Theologische Erklärung“ von 1934 erinnert. 

Die 0-Euro-Scheine sind echte Geldscheine. Sie sind auf Banknoten-Papier gedruckt und weisen alle Sicherheitsmerkmale eines Geldscheins auf. Die Scheine sind etwa so groß wie 20-Euro-Noten. Auf der Rückseite sind europäische Sehenswürdigkeiten abgebildet. „Zwar kann man mit diesen Geldscheinen nichts kaufen, doch sie haben ihren eigenen Wert“, sagt Dieter Kohl. Er ist Geschäftsführer der Initiative, die ihren Sitz in Dülmen hat. „Wir möchten mit den Scheinen besondere Ereignisse ins Gedächtnis rufen. Ereignisse, mit denen Gott unser Land, unsere Geschichte und unsere Kultur veränderte. Durch Menschen, die sich an seinem Wort orientierten und aktiv wurden”, erklärt er weiter. Die Reihe wird fortgesetzt.

Die 0-Euro-Scheine können zum Selbstkostenpreis von zwei Euro zuzüglich Versandkosten bestellt werden unter www.gottnet.shop.

Michaela Kiepe