Digitale Wallfahrt nach Rom und Assisi

, Kreisdekanat Coesfeld

Eigentlich wären 47 Coesfelderinnen und Coesfelder jetzt in Italien unterwegs. Es sollte eine Pilger- und Kulturreise nach Rom und Assisi sein, gemeinsam angeboten von der DJK Eintracht Coesfeld-VBRS und der Pfarrei Anna Katharina. Die Idee dazu hatten Alexander Senk, der im vergangenen Jahr zum Priester geweiht wurde und jetzt als Kaplan in St. Gertrud in Lohne tätig ist, und sein Vater Wolfgang, der seit 20 Jahren für den katholischen Sportverband Reisen organisiert.

Alexander Senk steht nach der Priesterweihe zwischen seinen Eltern.

Gemeinsam mit seinem Vater Wolfgang und seiner Mutter Doris Senk sowie 44 weiteren Reisenden, wollte sich Alexander Senk (Mitte) auf eine Pilger- und Kulturreise nach Rom und Assisi begeben.

© privat

„Neupriester können innerhalb des ersten Jahres nach der Weihe einen Gottesdienst im Petersdom am Petrusgrab feiern. Zudem gibt es eine Begegnung mit Papst Franziskus“, erklärt Alexander Senk den Hintergrund. Dieses Erlebnis wollte die Familie mit anderen teilen und hatte die sechstägige Reise organisiert. Am Ostermontag sollte es losgehen, die Rückkehr war für Samstag geplant.

Doch die Corona-Pandemie machte diesem Vorhaben - wie so vielen anderen auch - einen Strich durch die Rechnung. „Es ist uns sehr schwer gefallen, die Pilgerreise abzusagen. Aber wir haben einen kreativen Weg gefunden, damit umzugehen“, berichtet Alexander Senk. Jeden Tag erhalten die Teilnehmerinnen und Teilnehmer sowohl einen Morgenimpuls als auch abends einen Ausblick auf den nächsten Tag über einen Messengerdienst. „Gemeinschaft trägt. Das ist das Motto unserer Pfarrei. Und mit diesen Botschaften ist es mir ein Anliegen, dass die Gemeinschaft trotzdem den Glauben und die Verbundenheit erfährt“, sagt der Kaplan. Aber er stellt die Filme, die er unterschiedlich gestaltet und in seiner Wohnung in Lohne produziert, auch auf seinem Instagram-Kanal und bei Facebook online. Auf diesem Weg möchte er ein bisschen Pilgerstimmung transportieren.

Doch längst begleiten ihn auf seiner digitalen Pilgerreise mehr als nur die ursprünglichen Mitfahrer. „Wir suchen auch in der Seelsorge momentan verstärkt nach neuen Gestaltungsmöglichkeiten. Warum nicht auch digital reisen?“ fragt er und freut sich über die zahlreichen positiven Rückmeldungen, die ihn erreichen.

Gern möchte die Familie Senk diese Reise zu einem anderen Zeitpunkt nachholen. „Ich werde in Rom noch einmal vorsprechen, ob das möglich ist. Und dann werden wir das, was wir jetzt digital machen, mit der Pilgergruppe noch einmal ganz analog erleben“, stellt Alexander Senk in Aussicht.

Die Impulse sind zu finden auf der Internetseite https://frei-entdecken.com/rom-und-assisi-2020/

Michaela Kiepe