Dr. Udo Grote als Geschäftsführer verabschiedet

, Kreisdekanat Wesel

Die Stadt Xanten ist ein geschichtsträchtiger Ort für die Region Niederrhein. Davon können sich Besucherinnen und Besucher im Stiftsmuseum Xanten überzeugen. Seit zehn Jahren gibt das Stiftsmuseum anhand bedeutsamer Ausstellungsstücke Einblicke in diese, mehrere Epochen umfassende Geschichte. Wesentliche Anteile an der Entstehung des Museums hatte Dr. Udo Grote, der 1991 vom Kirchenvorstand St. Viktor Xanten mit der Aufgabe betraut wurde, ein Museum im Schatten des Xantener Doms zu planen. Es stände ihm auch ein „Budget von 250 zur Verfügung“ erinnert sich Grote schmunzelnd. „250.000 war meine hoffnungsfrohe Nachfrage. Nein 250 Mark – das reichte für Bleistifte und Papier!“ 

Bürgermeister Thomas Goerts, Dr. Udo Grote, der einen Kunstdruck und eine Gutschein hält, und Wilhelm Albert Herzog von Urach stehen nebeneinander.

Thomas Görtz, Bürgermeister der Stadt Xanten, Dr. Udo Grote, scheidender Geschäftsführer des Fördervereins, und Wilhelm Albert Herzog von Urach, Vorsitzender des Fördervereins, bei der Verabschiedung Grotes.

© Förderverein Stiftsmuseum

In einer Ansprache dankte der Vereinsvorsitzende Herzog von Urach Udo Grote für sein großes Engagement zur Verwirklichung des Stiftsmuseums. Auf Initiative Grotes wurde 1996 zur Unterstützung des großen Projekts der Förderverein Stiftsmuseum Xanten e.V. gegründet. Diesem stand Grote vom Anfang bis zu seinem Abschied am 17. Juni als Geschäftsführer vor. Zahlreiche Freunde und Förderer konnten in dieser Zeit gewonnen werden. Der Herzog hob besonders Grotes Idealismus und Erfindungsgeist bei der Sponsorensuche hervor sowie seine ansteckende Begeisterung. In Grotes Amtszeit wurden mehrere Maßnahmen mithilfe des Fördervereins für das Museum umgesetzt, etawa das Projekt „Konservierung der Buchbestände der Stiftsbibliothek Xanten“ durch die Nordrhein-Westfalen-Stiftung Naturschutz, Heimat- und Kunstpflege in Höhe von 1,5 Millionen Mark. Dank dieser Förderung wurden die jahrhundertealten Bücher der Stiftsbibliothek, die sich beinahe durchweg in bedauernswertem Zustand befanden, konserviert und restauriert. Zum Schluss seiner Ausführungen übergab Herzog von Urach als Geschenk ein graphisches Blatt aus dem 18. Jahrhundert, das einen Kunstsammler zeigt. Außerdem versprach er, die gute Zusammenarbeit zwischen Förderverein und Stiftsmuseum fortzusetzen. Grote bedankte sich seinerseits für die gemeinsamen erfolgreichen Jahre. 

Auch den Mitgliedern des Fördervereins wird er persönlich in guter Erinnerung bleiben. So führte er sie auf den regelmäßig stattfindenden Museumsfahrten des Fördervereins mit detailliertem Wissen durch die Geschichte und die Kunst der aufgesuchten Orte. Die Jahresgaben fanden stets Anklang. Jedes Mal beeindruckend war auch die Vorstellung der Neuerwerbungen für die Sammlung des Museums, die alle paar Jahre ihm Rahmen der Mitgliederversammlung stattfand. Bürgermeister Thomas Görtz, qua Amt Mitglied im Vorstand des Fördervereins, verwies auf die besondere Bedeutung des Stiftsmuseums für die Stadt. Eingerichtet in den modernisierten historischen Gebäuden der Domimmunität prägt das Stiftsmuseum gleichsam als „Sahnehäubchen“ das Gesicht der Stadt Xanten seit nunmehr einem Jahrzehnt. Görtz würdigte diese sichtbaren Spuren des Wirkens von Grote symbolisch mit der Übergabe eines Gutscheins für einen Fußabdruck in Ton, der im Pflaster der Stadt verlegt werden soll. Somit hinterlässt Grote seine Spuren in der Stadt Xanten im doppelten Sinne, wenn er nun in den Ruhestand geht. 

Bürgermeister Görtz war es auch, der dem Förderverein die Durchführung der Jahreshauptversammlung ermöglichte, indem er kurzfristig den großen Sitzungssaal des Rathauses als Versammlungsort zur Verfügung stellte. Da in diesem Jahr Vorstandswahlen anstanden, war es besonders wichtig, die Jahreshauptversammlung durchführen zu können. Der Vorsitzende Wilhelm Albert Herzog von Urach, der stellvertretenden Vorsitzende Bernhard Uppenkamp und der Schatzmeister Markus Kemkes wurden in ihrem Amt bestätigt. Als Nachfolgerin für das Amt des Geschäftsführers wurde Elisabeth Maas, kommissarische Museumsleiterin, gewählt.

Stephanie Ziegler