„Die letzte Publikation zur Sammlung der Domkammer stammt von 1991, es war ein kleines Büchlein mit Abbildungen überwiegend in schwarz-weiß“, erläuterte Dr. Udo Grote einen Grund für die Veröffentlichung des neuen Werks. Grote hat dieses im Auftrag des Kapitels der Kathedralkirche herausgegeben, auch, weil einzelne Werke und ganze Sammlungen inzwischen wissenschaftlich weiter bearbeitet worden seien.
Mit Elisabeth Lange und Viktoria Weinebeck hat Grote seit Oktober 2018 an dem Werk gearbeitet. Dessen Erscheinen fällt jetzt in eine Zeit, in der die Sammlung wegen der derzeitigen Schließung der Domkammer nicht zu sehen ist. Grote verweist allerdings darauf, dass 40 der mehr als 700 „einzigartigen Exponate“ derzeit im Museum Catharijneconvent in Utrecht und weitere demnächst im Cleveland Museum of Art in Ohio / USA gezeigt werden. Auch diese „Tournee“ sei ein Anlass gewesen, eine zeitgemäße Publikation herauszugeben.
Diese macht Lust auf den Schatz: Auf seinen 280 Seiten vereint der Katalog aktuelle Forschungsergebnisse und großformatige Farbaufnahmen. In 66 Katalognummern werden stellvertretend rund 100 herausragende Werke vorgestellt. Dazu zählen die Goldschmiedewerke, Reliquiare des Hochaltares, einzigartige Skulpturen und kostbare Textilien. Detailaufnahmen betonen bisher wenig Beachtetes. Essays geben einen Einblick in die Facetten des Domschatzes, indem sie in mit anderen Kirchenschätzen vergleichen oder seine Bedeutung für frühere und heutigen Christen darstellen.
Mit Blick auf das vielfältige Publikum des Doms und auf die anstehenden internationalen Ausstellungsstationen sind die Texte des Katalogs in Deutsch und Englisch verfasst. Ein umfassendes Glossar erläutert die Fachbegriffe.
So wendet sich der Katalog an alle, die sich für mittelalterliche Kunst, Kirchenschätze und die Geschichte des Doms interessieren. Er ist im Aschendorff Verlag Münster erschienen und für 29,90 Euro im Buchhandel erhältlich.
Anke Lucht
Bildunterschrift: Für die engagierte Arbeit am neuen Katalog dankten Felix Genn (Mitte) und Kurt Schulte (Zweiter von links) Udo Grote, Viktoria Weinebeck und Elisabeth Lange (von links). Foto: Bischöfliche Pressestelle / Anke Lucht