Rund 5700 spanischsprachige Katholiken gibt es im nordrhein-westfälischen Teil des Bistums. Nicht erfasst sind diejenigen, die nur die deutsche Staatsbürgerschaft haben. Längst kommen die Katholiken nicht mehr nur aus Spanien, sondern auch aus lateinamerikanischen Ländern wie Argentinien, Bolivien, Chile, Dominikanische Republik, Mexiko, Peru oder Venezuela. Pfarrer Alejandro Serrano Palacios ist bistumsweit unterwegs, um Gottesdienste in spanischer Sprache in Münster, Oelde, Recklinghausen, Bocholt, Duisburg-Rheinhausen und Goch zu feiern.
Bei einer Begegnung mit Vertreterinnen und Vertretern der Mission erkundigte sich Bischof Genn nach ihren Beweggründen, die Heimat verlassen zu haben und nach Deutschland gekommen zu sein. Der Bischof fragte auch nach den derzeitigen Lebens- und Arbeitssituationen. Beim anschließenden Gottesdienst in vornehmlich spanischer Sprache, den Genn zusammen mit Weihbischof Gerlings und „Pater Alejandro“, wie er in der Gemeinde genannt wird, feierte, sicherte der Bischof den spanischsprachigen Katholiken weiter die Unterstützung und des Bistums zu. „Natürlich behalten Sie die Erinnerung an Ihre Heimat immer im Herzen, mit dem Glauben, dem Brauchtum, den Traditionen, doch Sie sollen wissen, dass Sie auch zu uns gehören. Mit Ihrer lebendigen Art, den Glauben zu leben, bereichern Sie die katholische Kirche im Bistum Münster.“
Der Bischof ermutigte die spanischsprachigen Katholiken, das Andenken an das, was sie in ihren Heimatländern im Glauben gelernt haben, auch in Deutschland weiterzugeben. „Das ist eine Kostbarkeit, ein Schatz, den Sie nicht nur innerhalb der Familie, sondern auch an Ihre Nachbarn und Arbeitskollegen weitergeben können.“
Nach der Messe kam die Gemeinde mit dem Bischof zur Begegnung im Pfarrheim von St. Antonius zusammen. Bei landestypischen Spezialitäten und Köstlichkeiten nutzte Genn die Gelegenheit, um mit den spanischsprachigen Katholiken ins Gespräch zu kommen.
Im Bistum Münster werden in 22 Gemeinden an mehr als 70 Orten Gottesdienste in 17 Sprachen gefeiert. In zwölf Sprachen wird die Liturgie im lateinischen Ritus gehalten, wie es in Deutschland üblich ist, in fünf Sprachen in einem anderen katholischen oder unierten Ritus. Die Mitglieder der Gemeinden anderer Muttersprache kommen aus 40 unterschiedlichen Herkunftsländern.
Ann-Christin Ladermann