"Eine Marke auf Ameland"

, Bistum Münster

Ein kleines Haus am Strandweg im Örtchen Buren, mitten auf der niederländischen Insel Ameland: Es ist wohl einer der schönsten Arbeitsplätze im Sommer. Dort, wo draußen am Zaun ein großes Banner mit der Aufschrift „Bistum Münster“ hängt, hat das Pastoralteam sein vorübergehendes Zuhause. Während der nordrhein-westfälischen Sommerferien kümmert sich das Team um sämtliche Anliegen von rund 70 Ferienlagern mit etwa 5400 Kindern und Jugendlichen, die überwiegend aus dem Bistum Münster kommen. Alles ehrenamtlich, so wie auch die vielen Betreuer und Kochteams, die die Kinder auf die Insel begleiten.

„Ein großartiger Einsatz, der den Mädchen und Jungen ein tolles Gemeinschafts- und Naturerlebnis ermöglicht und durch den die Ferien der Kinder eine besondere Gestaltung erfahren“, lobte Weihbischof Rolf Lohmann bei einem Besuch auf der Insel. Zwölf junge Erwachsene kümmern sich in drei Teams jeweils für zwei Wochen um die kleinen und großen Anliegen der Lager. Sie übernehmen die inhaltliche und musikalische Gestaltung der Gottesdienste, beraten in Notsituationen und Konfliktfällen und bringen die einzelnen Feriengruppen miteinander in Kontakt, beispielsweise zur Planung von gemeinsamen Aktivitäten. In dem Haus am Strandweg gibt es außerdem die Möglichkeit, Materialien auszuleihen oder zu kopieren. 

Dass das Pastoralteam für viele Ehrenamtliche eine Anlaufstelle ist, davon konnte sich der Weihbischof bei seinem Besuch selbst überzeugen. Immer wieder schauten Lagerleiter oder Betreuer vorbei, um einen Rat einzuholen, Absprachen zu treffen oder einfach nur eine kleine Lagerpause einzulegen und in Ruhe einen Kaffee zu trinken. „Vernetzungsarbeit ist besonders wichtig“, weiß Pastor Karsten Weidisch. „Dazu gehören auch regelmäßige Lagerbesuche, einfach präsent sein und miteinander ins Gespräch kommen“, weiß er. 

Der Geistliche aus der Pfarrei St. Joseph Münster-Süd ist die gesamten sechs Wochen im Pastoralteam dabei. Er ist Vorstandsmitglied des Katholischen Ferienwerks Ameland, einer Arbeitsgemeinschaft von Trägern von Ferienerholungsmaßnahmen, deren Vorstand personell und finanziell vom Bistum Münster unterstützt wird. „Das Pastoralteam ist mittlerweile eine Marke auf der Insel“, sagt er. „Es gibt Lagergemeinschaften, die kommen nur mal eben vorbei, um Bescheid zu sagen: ‚Wir sind mit unserem Lager jetzt da.’“ 

Im Mittelpunkt der Arbeit des Pastoralteams stehen die Gottesdienste. Samstags und sonntags gibt es das Angebot für Lagergemeinschaften und Inselgäste in der St.-Clemens-Kirche in Nes, jeden Dienstag für die Kochteams von Ferienlagern im Haus des Pastoralteams. Pastor Weidisch und sein Team stehen außerdem für lagerinterne Gottesdienste zur Verfügung. „Wir möchten einen Raum eröffnen, in dem die gemeinsame Zeit auf Ameland, alle persönlichen Erlebnisse und Gedanken und die Suche nach Gottes Spuren ihren besonderen Platz bekommen können“, erklärt Weidisch. 

Wichtig dafür sei eine lebendige Gestaltung, inhaltlich-kreativ und vor allem mit vielen musikalischen Elementen. Dazu gehören Klatschen, hin und wieder passende Bewegungen zur Musik und eingängige Klänge, die die Teilnehmer in jedem Gottesdienst wiedererkennen. So wie das traditionelle Schlusslied „Beschirmt, beschützt, in deiner Hand, sind wir zusammen, hier auf Ameland.“

Ann-Christin Ladermann

 

Bildunterschrift: Das Pastoralteam für die letzten beiden Ferienwochen auf Ameland bei der Vorbereitung eines Gottesdienstes: (von links) Tobias Freyhoff, Sarah Tammen, Vanessa Wille, Pastor Karsten Weidisch und Hendrik Roos. 

Die Gestaltung der Gottesdienste samstags und sonntags in der Kirche auf Ameland gehört zu den Aufgaben des Pastoralteams.

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