Elf Krippenbauer in Telgte ausgezeichnet

, Bistum Münster

Die 79. Telgter Krippenausstellung im RELiGIO, dem Westfälischen Museum für religiöse Kultur, ist am Sonntag, 26. Januar, mit der Verleihung des Bischof-Heinrich-Tenhumberg-Preises des Bistums Münster zu Ende gegangen. Eine fünfköpfige Jury hatte aus knapp 120 eingereichten Krippen zum Thema „Auf der Suche nach dem Licht der Welt“ die neun Preisträger ausgewählt, den zehnten bestimmte das Publikum. Zur allgemeinen Überraschung lobte die Jury zusätzlich einen Sonderpreis aus.

Die Preisträger haben sich zum Gruppenbild aufgestellt.

Dr. Susanne Kolter (3. von links), Dr. Heike Plaß (4. von links) und Professor Thomas Flammer (rechts im Bild) inmitten der Preisträger und Preisträgerinnen und den Jurymitgliedern.

© Bistum Münster

Während des feierlichen Festakts überreichten Dr. Susanne Kolter, Vorsitzende der Diözesan-Kunstkommission, und Professor Thomas Flammer, Leiter der Abteilung Kunst und Kultur des Bistums Münster, die Auszeichnungen an die glücklichen Gewinnerinnen und Gewinner. Der Preis ist mit insgesamt 5.000 Euro dotiert. 13.000 Menschen haben die Ausstellung in Telgte besucht.

„Der Heilige Franz von Assisi hat im Jahr 1223 damit begonnen, die Weihnachtsgeschichte anhand von Figuren und lebendigen Tieren nachzustellen“, erzählte die Jury-Vorsitzende Dr. Heike Plaß zu Beginn ihrer Laudatio. Der Heilige wollte die Menschwerdung Jesu lebendig machen. „Er wollte zeigen, wie klein und wie schwach Jesus, das Licht der Welt, bei seiner Geburt gewesen ist.“ Die Krippen brächten diese Botschaft auf vielfältige Art und Weise zum Ausdruck „und sind eine lebensnahe Art der Verkündigung“. Über alle Lebensalter hinweg hätten sich die Künstler mit der Geburt Jesu auseinandergesetzt.

Als jüngste Preisträger wurden fünf Mädchen und Jungen im Alter zwischen vier und fünf Jahren aus dem Franziskus-Kindergarten in Weeze ausgezeichnet. Unter Leitung von Schwester Verelda haben die Kinder eine Zeltkrippe aus Papier, Stoff und Wolle geschaffen und ihr den Titel „Auf der Suche nach dem Licht der Welt“ gegeben. Die Krippe „Winkelstahl für eine Krippe“ des Maschinenschlossers Günther Lakenbrink aus Oelde war der Jury ebenfalls einen Preis wert. Die Figuren aus Winkelstahlelementen auf Metallspänen als Untergrund stehend seien puristisch und kreativ umgesetzt worden.

Mit dem Publikumspreis wurde die Skulptur der Telgter Künstlerin Margret Unnewehr ausgezeichnet. Ihre Darstellung „Ich sehe was, …“ habe die Menschen zum Nachdenken angeregt, auch über den Besuch hinaus. Der Eichenholzbalken zeigt unten die drei Weisen aus dem Morgenland, in der Mitte einen Hirten mit Schaf und oben die Heilige Familie. Allerdings: An der Stelle, an der normalerweise das Jesuskind liegt, befindet sich ein Astloch, durch das der Betrachter hindurchschauen kann.

Für ihre lebendige Darstellung der biblischen Szenen von der Herbergssuche bis zur Flucht von Jesus und seiner Familie nach Ägypten erhielt die Lichtkünstlerin Nikola Dicke aus Osnabrück einen Sonderpreis der Jury. Die Lichtinstallation wurde auf die Außenwände des Museums projiziert und war „ein echter Hingucker“, erzählte Plaß. „Bewegend, eindrucksvoll, vergänglich.“

Am 7. November wird die 80. Krippenausstellung unter dem Motto „Geheimnis der Heiligen Nacht“ eröffnet.

Jürgen Flatken