© Jutta Tennhoff

Erfahrungen mit „Zukunft Einkaufen“ in den Kitas von St. Felizitas

, Bistum Münster, Kreisdekanat Coesfeld

Die Kitas der Pfarrei St. Felizitas in Lüdinghausen sind auf dem Weg zur Auszeichnung nach dem Umweltmanagementsystem „Zukunft einkaufen – Glaubwürdig wirtschaften im Bistum Münster“.

Die Beweggründe sind gar nicht lustig, manche Konsequenzen zudem beschwerlich. Dennoch kann der Weg zur ökofairen Kita richtig Spaß machen. Der ökofaire Arbeitskreis im Kitaverbund Lüdinghausen mit Erzieherinnen aus den fünf angeschlossenen Kitas, der Pastoralreferentin der Pfarrei und der Verbundleiterin macht es vor. Der Arbeitskreis hat vor kurzem einen durchweg gelungenen Ökotag für die rund 100 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in den fünf Einrichtungen auf die Beine gestellt.

Da wurde beim bewegten Ökoquiz nach dem Vorbild der Kindersendung „1, 2 oder 3?“ viel gelacht. Nebenbei lernten die Teilnehmenden, dass nur 15 Pflanzenarten die Welternährung dominieren, und vieles mehr. Im Außengelände der Kita St. Dionysius durfte man sich an einer Station unter einen Baum setzen und dieses Wunderwerk der Natur betrachten und genießen. An anderen Stellen waren Zettel vorbereitet zum Aufschreiben, warum man gern draußen ist oder wie das Draußensein in der eigenen Kindheit war. Beim Herstellen der Öltücher im Zehn-Minuten-Takt ging es mit Stoffresten, Bienenwachs und Bügeleisen heiß her. Eine Anleitung für zuhause und Infos, wie man sonst noch Speisen ohne Plastikfolien abdecken kann, gab es gratis dazu. Im Workshop Gottesdienstvorbereitung forderten Videos mit Bildern von Plastikvermüllung zur Diskussion heraus.

Zum Kinobesuch am Nachmittag ging es mit dem Bus, und wer wollte, ganz öko, mit dem Fahrrad vom Don Bosco Haus in Seppenrade nach Dülmen. Dort rührte der Papstfilm „Ein Mann seines Wortes“ manche zu Tränen.
Eine vegetarische Suppe und ein selbst gestalteter Abschlussgottesdienst, im Stuhlkreis statt auf Kirchenbänken, rundeten den Tag ab. Um die Aufbruchstimmung zu stärken, durften alle eine „Wir sind dabei. Kitas St. Felizitas –Stofftasche“ mit nachhause nehmen. Die Taschen haben Erzieherinnen mit einer Kinderzeichnung aus einer Kita selber gestaltet.

Einige Teilnehmerinnen waren überrascht, dass sie sich nach dem Tag nicht schlecht fühlen mussten, weil sie dies und jenes machen oder nicht machen. Stattdessen sei man zwar zum Nachdenken und Handeln angeregt, aber mit einem positiven Gefühl nachhause gegangen, hieß es. „Das Ziel ist erreicht“, zeigte sich Verbundleiterin Jutta Tennhoff zufrieden. „Alle hatten einen schönen Tag und haben das Thema positiv aufgenommen. So konnten wir begeisternd vermitteln, was wir im ökofairen Arbeitskreis machen.“ Denn entstanden ist die Idee zu dem Ökotag, weil sich im Prozess nicht alle Arbeitskreismitglieder von ihren Einrichtungen getragen fühlten. Manchen in den Einrichtungen waren die anvisierten Veränderungen von Recyclingpapier bis fleischarmer Verköstigung zu fremd. „Mir liegt die Haltung aller Beteiligten am Herzen“, betonte Tennhoff. „Nur wenn wir hinter dem stehen, was wir tun, können wir in den Kitas und darüber hinaus die Menschen für die Bewahrung der Schöpfung gewinnen. Das ist für mich auch ein christlicher Auftrag.“

Damit alle am Ökotag teilnehmen konnten und die Betreuung der Kinder nicht beeinträchtigt wurde, wählte der Kitaverbund dafür einen Samstag. Die Teilnahme war freiwillig. Aber wer teilgenommen hat, bekommt einen zusätzlichen Urlaubstag.
Nach diesem Highlight ist das nächste Etappenziel, die Auszeichnung durch den Bischof als ökofaire Kita auf Level 1 nach dem Umweltmanagementsystems „Zukunft einkaufen – Glaubwürdig wirtschaften im Bistum Münster“, in greifbare Nähe gerückt.

Mehr Informationen zur Initiative „Zukunft einkaufen – Glaubwürdig wirtschaften“ gibt es unter www.bistum-muenster.de/zukunft_einkaufen.


Text: Karola Wiedemann