Erlebnisreicher Ausklang einer Romwallfahrt

, Kreisdekanat Warendorf

Seit dem 4. November sind sie wieder zurück in der Heimat: Aber die eindrucksvolle Wallfahrt des Berufskollegs St. Michael aus Ahlen nach Rom wirkt bei allen Beteiligten noch nach. So berichtete Schulseelsorger und Diakon Johannes Gröger, dass, während die ersten Tage der einwöchigen Wallfahrt vom Besichtigungsprogramm und von der Generalaudienz auf dem Petersplatz geprägt waren, die folgenden Tage unter dem Vorzeichen der Gedenktage Allerheiligen und Allerseelen am 1. und 2. November standen.

So besuchte die Schulgemeinschaft am 1. November gleich zwei Orte, die die Perspektive von Allerheiligen aufgriffen. Mit der Besichtigung vom Kolosseum rückte dabei jener Ort ins Bewusstsein, an dem so viele Menschen zu Tode kamen, wie an keinem anderen Ort der Welt. Geschätzte 400.000 Menschen ließen dort durch blutige Kämpfe ihr Leben, weshalb das Kolosseum heute als Mahnmal für die Ächtung der Todesstrafe dient.

In der Damitilla Katakombe begrüßte Pater Manfred, Steyler Missionar, die Schüler. Hier bestatteten die frühen Christen ihre Verstorbenen in den unterirdischen Gängen, deren Gesamtlänge 17 Kilometer auf fünf Ebenen beträgt. „Wagen Sie mit dem Blick in die Gräber einen Blick in die Zukunft“, ermutigte Pater Manfred schmunzelnd die Jugendlichen. Denn das, was am Ende des Lebens eines Menschen auf der Erde zurück bleibe, sei Staub. Zugleich verwies er auf die zahlreichen Malereien in der Katakombe. Sie seien Ausdruck der Freude am Glauben und der Freude auf ein Wiedersehen.

Diese österliche Perspektive griffen die 322 Teilnehmerinnen und Teilnehmer der Wallfahrt auf, als sie am folgenden Tag Allerseelen einen Gottesdienst im Petersdom feierten, den sie selber vorbereitet hatten. Dr. Ludger Kaulig ging in seiner Predigt von der beeindruckenden Baukunst des Petersdoms aus, die für die Lebensfreude stehe. Diese Lebensfreude stehe im Kontrast zur Erfahrung der Endlichkeit durch den Tod. Christen hätten aber allen Grund zur Annahme, dass mit dem Tod nicht alles ende. Der Tod sei vielmehr eine Ruhepause, ein „Schlafgemach“ an der Schwelle zur himmlischen Wohnung. Diese Perspektive durchwirke den ganzen Bau des Petersdomes, angefangen bei den Papstgräbern im Keller und dem Petrusgrab unter dem Altar, und strahle bis oben in die Kuppel. Und dieser Perspektive schließe er sich gerne an: Wer mag, könne sich gerne mit diesem Leben zufriedengeben; er aber wolle ewig leben – jetzt schon unter dem offenen Himmel Gottes. Vom „Wie“ der Ewigkeit lasse er sich dann gerne überraschen – „Hauptsache, wir sind da zu Hause", betonte Kaulig.

In dieser Zuversicht entzündeten die Schüler eine dazu eigens gestaltete Gedenkkerze für die Verstorbenen der Schulgemeinschaft, die verstorbenen Schwestern vom Orden Unserer Lieben Frau und für den unlängst verstorbenen emeritierten Weihbischof Friedrich Ostermann. Nach einem herzlichen Begegnungsabend mit elf Schwestern aus dem Generalat vom Orden Unsere Lieben Frau, der das Berufskolleg vor 115 Jahren in Ahlen gründete, endete die Romwallfahrt mit einer Abschlussfete auf dem Campingplatz. Mit vielen Eindrücken „im Gepäck“ und ein wenig übernächtigt ging es zurück nach Ahlen, wo die Schulgemeinschaft nach einer 22 stündigen Fahrt am Sonntag glücklich eintraf.

Johannes Gröger

Bild: Berufskolleg St. Michael Ahlen