Erstmals deutschlandweit: Geistliche Leitung für DiAG-MAV

, Bistum Münster

Die Arbeit bei der katholischen Kirche im Bistum Münster findet vor einem christlichen Hintergrund statt. Damit sich die Mitarbeitervertreterinnen und -vertreter dieser Grundlage neu bewusst werden, sich dadurch in ihrem Einsatz für die Mitarbeitenden gestärkt fühlen und die christliche Verankerung ausstrahlen, bekommt die Diözesane Arbeitsgemeinschaft der Mitarbeitervertretungen im Bistum Münster (DiAG-MAV) ab dem 1. Januar eine Geistliche Leitung – als erste und bislang einzige DiAG-MAV deutschlandweit. Pastoralreferentin Stephanie Heckenkamp-Grohs wird diese Aufgabe übernehmen.

Die DiAG-Mav berät, betreut und vertritt ca. 600 Mitarbeitervertretungen (MAVen). Darin arbeiten rund 3.500 Mitarbeitervertreter, die sich um die Belange von rund 100.000 Beschäftigten beim Bistum Münster und dem Diözesancaritasverband kümmern. Die inhaltliche Bandbreite ist dabei groß: Mitarbeitende in der Pflege oder in Kitas werden von den MAVen gegenüber dem Dienstgeber ebenso vertreten wie solche aus Schulen, der Bischöflichen Verwaltung und den Pfarreien.

Die Idee, dieses Engagement von einer Geistlichen Leitung begleiten zu lassen und so über die rechtliche hinaus um eine geistliche Dimension zu erweitern, sei im Vorstand entstanden und auf der Mitgliederversammlung einhellig begrüßt worden, berichtet Ulrich Richartz, Geschäftsführer der DiAG-MAV. „Unser Ziel ist, so über die Mitarbeitervertretungen Angebote zur geistlichen Beheimatung der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zu machen“, sagt er. Schließlich seien heute kirchennahe ebenso wie kirchenferne oder andersgläubige Menschen bei der katholischen Kirche beschäftigt. Sie alle sollten den in der Mitarbeitervertretungsordnung (MAVO) festgehaltenen „gemeinsamen Verkündigungsauftrag“ und die christlichen Grundwerte durch ihre Arbeit mittragen, daraus Kraft schöpfen und erfahren, „dass Kirche kein Arbeitgeber wie jeder andere ist.“ Dazu könne die bewusste Verortung der Mitglieder der MAVen im christlichen Glauben beitragen.

Wie das gelingen kann, dafür hat Stephanie Heckenkamp-Grohs – die seit 1996 in ihrem Beruf tätig ist und über Erfahrungen in der Pfarreiseelsorge ebenso verfügt wie in der Schulseelsorge und der Ausbildung von Pastoralreferenten – schon erste Ideen. Sie kann sich die Gestaltung eigener Besinnungstage für Mitarbeiter ebenso vorstellen wie ein Angebot regelmäßiger Impulse „bei Vor-Ort-Veranstaltungen ebenso wie im Netz.“ Vor allem aber möchte sie „ansprechbar sein, ganz niedrigschwellig, als Gesicht der Kirche bei den Mitarbeitervertretungen.“

Deshalb wird sie auch ein Büro in der Geschäftsstelle der DiAG-MAV im Könzgen-Haus in Haltern am See bekommen. Wie und wann sie dort präsent sein wird und was sie genau anbieten wird, darüber wird sich die neue geistliche Leiterin demnächst mit dem Vorstand der DiAG-MAV – dem sie angehören wird – austauschen.

Dessen Vorsitzender Martin Wennekers dankt ausdrücklich auch dem Bistum Münster, dass es als Dienstgeber dieses Anliegen mittrage und dafür eine Pastoralreferentin mit einer halben Stelle zur Verfügung stelle. Er hofft, „dass auch die Dienstgeber vor Ort, beispielsweise die Kirchengemeinden, diesen Weg mitgehen.“

Generalvikar Dr. Klaus Winterkamp teilt diese Hoffnung. Denn: „Die Arbeit für die und in der katholischen Kirche im Bistum Münster sollte idealerweise für alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter mehr sein als ein Job zum Brötchenerwerb“, betont er, „es ist, an welcher Position auch immer, ein Dienst für die Menschen und mit Gott. Dazu wird Frau Heckenkamp-Grohs in dem neu geschaffenen Amt über die Mitarbeitervertreterinnen und -vertreter sicher wertvolle Impulse geben.“

Anke Lucht

Bildunterschrift: Premiere: Über die erste Geistliche Leitung einer Diözesanen Arbeitsgemeinschaft der Mitarbeitervertretungen freuen sich (von links) Klaus Winterkamp, Stephanie Heckenkamp-Grohs und Ulrich Richartz.                     Foto: Bischöfliche Pressestelle / Stephan Kronenburg