Sie erinnerte an den Besuch von Papst Johannes Paul II. in Schweden und an das Reformationsgedenken, zu dem sein Nachfolger Franziskus im Oktober 2016 nach Lund reiste, um eine gemeinsame Erklärung mit dem damaligen Präsidenten des Lutherischen Weltbundes zu unterzeichnen. „Das alles wäre unmöglich ohne Menschen wie Sie, die an der Basis unserer Gemeinden nicht nur nach ökumenischer Gemeinschaft streben, sondern sie leben“, sagte Jackelén. Die Erzbischöfin lobte die Geduld der katholischen und evangelischen Christen und ihre Beharrlichkeit im Einsatz für die Ökumene.
Sie hob die Anweisungen hervor, die in der Schrift „Vom Konflikt zur Gemeinschaft“ beiderseitig unterschrieben worden sind und die „uns eine Hilfe sein können“. Christen sollten in allem immer von der Perspektive der Einheit ausgehen – und nicht von der Spaltung der Kirchen: „Wir sollen uns erneut dazu verpflichten, die sichtbare Einheit zu suchen.“ Und gemeinsam solle die Kraft des Evangeliums für die heutige Zeit entdeckt werden. Im Dienst an der Welt sollen die Kirchen gemeinsam Gottes Gnade bezeugen.
Zu Beginn des Gottesdienstes - den Münsters Bischof Dr. Felix Genn, die Präses der Evangelische Kirche von Westfalen, Annette Kurschus, und der griechisch-orthodoxe Metropolit Dr. Augoustinos Lambardakis in Anwesenheit des Vorsitzender des Rates der EKD, Heinrich Bedford-Strohm, feierten - hatten alle an die gemeinsame Taufe erinnert: „Uns verbindet eine Taufe, ein Glaube an den einen Herrn.“
Neben der Ansprache der schwedischen Erzbischöfin gab es viel Musik. Der Kammerchor „Cantico“ aus Hamburg gestaltete den Gottesdienst ebenso mit wie die Kantorei an der Apostelkirche in Münster, die Bandleaderin Judy Bailey aus Alpen und Otto Maria Krämer aus Straelen an der Orgel.
Gudrun Niewöhner