"Es geht weiter - nur anders"

, Kreisdekanat Borken

Um Schwerpunkte in der pastoralen Arbeit vor Ort setzen zu können, müssen klare Grenzen gezogen, Cuts gemacht und nachrangige Aktivitäten eingestellt werden. „Sonst fehlt es uns am Ende an den notwendigen Ressourcen in den Pfarreien“, sagt Frank Vormweg, Leiter der Hauptabteilung Seelsorge im Bistum Münster. Einen Schnitt zu setzen, alte Zöpfe abzuschneiden, das, gab Vormweg bei der konstituierenden Vollversammlung des Kreiskomitees der Katholiken im Kreis Borken am 20. September zu, sei oftmals sehr schwer: „Keiner gibt gerne etwas auf.“

Kreisdechant Christoph Rensingund Frank Vormweg, Leiter der Hauptabteilung Seelsorge im Bistum Münster

Kreisdechant Christoph Rensing (links) begrüßte Frank Vormweg, Leiter der Hauptabteilung Seelsorge im Bistum Münster, bei der Vollversammlung des Kreiskomitees der Katholiken in Borken.

© Bistum Münster

Doch Vormweg appellierte an die Verbands- und Pfarreivertreter, sich der Realität zu stellen: „Wir sollten nichts schönreden.“ Ein offener und ehrlicher Umgang miteinander sei Voraussetzung, um zukunftsfähige Entscheidungen zu treffen und rauszukommen aus der „Aktivitätsspirale“. Auch wenn Kreisdechant Christoph Rensing in der Diskussion davor warnte, bei allen Umbrüchen die Menschen nicht aus dem Blick zu verlieren („Wir sind kein Wirtschaftsunternehmen“), wollte Frank Vormweg doch gerade von diesen lernen: „Heute stellt sich in den Managementetagen immer zuerst die Überlegung, ,Was wollen wir behalten‘?“ Die Antwort auf diese Frage überließ der Hauptabteilungsleiter den Vertretern der Verbände und Pfarreien, nicht ohne ihnen Mut zur Veränderung zu machen „Es geht in der Kirche weiter – nur anders.“

Dass es weitergeht, zeigten auch die Wahlen zum Vorstand des Kreiskomitees. Nach 24 Jahren stellte sich der bisherige Vorsitzende Benedikt Kemper aus Heiden nicht wieder zur Wahl. Auch Jutta Winkelhaus aus Vreden verzichtete nach 16 Jahren auf eine erneute Kandidatur. Kreisdechant Christoph Rensing und Kreisdekanatsgeschäftsführer Matthias Schlettert bedankten sich bei beiden für ihr Engagement. Benedikt Kemper hatte sich in den vergangenen Jahren besonders für die Flüchtlinge und ihre Lebensbedingungen im Kreis Borken stark gemacht. 

Da an diesem Abend niemand aus der Versammlung den Vorsitz übernehmen wollte, wurde ein Team gewählt, das über die künftigen Strukturen beraten wird. Den Vorstand des Kreiskomitees bilden in den kommenden vier Jahren: Josef Groß-Holtwick (Bocholt), Ludger Kloster (Gescher-Hochmoor), Petra Rottländer (Borken), Frank Wolsing (Borken), Bernhard Schlätker (Legden), Stephan Schröer (Dülmen), Martin Hillenbrand (Borken) und Marita Vering (Heiden). Geistlicher Beirat im Vorstand bleibt Kreisdechant Christoph Rensing. Im Diözesankomitee, der Laienvertretung im Bistum Münster, wird das Kreisdekanat Borken vertreten durch Petra Rottländer, Marita Vering und Josef Groß-Holtwick. 

Gudrun Niewöhner